Alle einsteigen!

Das Goalie-Karussell dreht sich. Entgegen der Wahrnehmung einiger übrigens eher langsam als schnell. Einige Positionen sind noch vakant – eher ungewöhnlich für den März. Einzig die Anzahl der Veröffentlichungen ist schon hoch. Grund genug, mal einen Blick drauf zu werfen. Anschnallen, bitte!

Vorschau

(Foto: Red Bull München - City Press)

Radieren wir erstmal die Clubs aus, die ihre Arbeit auf der Goalie-Position schon gemacht haben. Mannheim, Nürnberg und Straubing gehen mit demselben Top-Duo in die Saison, das auch in der laufenden Spielzeit den Laden (mal mehr, mal weniger) sauber gehalten hat. Auch in Düsseldorf ist das der Fall, denn unseren Informationen nach bleibt Hane bei der DEG. Das Trio-Geschäft Weitzmann-Reich-Williams ist eine dieser unausgesprochenen Wahrheiten des Transferfensters. Doch ist sie das? Ja, Weitzmann (Wolfsburg) und Reich (Iserlohn) sind fix. Aber reichen uns die Spekulationen um Devin Williams nach Ingolstadt aus? Der Name Cody Brenner macht dort und in Schwenningen derzeit auch die Runde. Apropos Schwenningen: Einer der besten Goalies der Liga wurde gehalten, doch die Back-Up-Position ist eben noch vakant. Der Grund dafür ist der Abgang von Marvin Cüpper nach Frankfurt. Ihr merkt schon: Das Puzzle fügt sich!

Berlin hat mit Hildebrand einen neuen Stammgoalie. Ancicka geht nach Köln und bildet ein schlagkräftiges Duo mit Pantkowski. Interessant bleibt die Back-Up-Position bei den Eisbären: Quapp hätte eine Chance verdient, doch geht Berlin erneut ein (wenn auch überschaubares) Risiko auf dieser wichtigen Position? Bleibt abzuwarten. Während in München mit Allavena als Back-Up geliebäugelt wird, ist Bremerhaven auf der Suche nach Unterstützung für Franzreb.

Besonders spannend ist die Situation rund um die beiden designierten Absteiger. Danny Nauds Tür steht laut eigener Aussage immer offen – doch geht dort auch jemand hindurch? Aittokallio ist in Frankfurt ein Thema, um Brenner gibt´s Abwanderungsgedanken und Doubrawa ist die alleinige Stammgoalie-Position noch nicht zuzutrauen. Es braucht also eine neue Nummer eins. Blicken wir also auf mögliche Kandidaten, bei denen die Zukunft noch ungeklärt ist. Auf dem deutschen Sektor sprechen wir in der obersten Schublade von Markus Keller (Tendenz: Verbleib in Augsburg), Oleg Shilin, Bastian Flott-Kucis und Danny aus den Birken. Oh wartet mal – was macht eigentlich Dennis Endras?

Fragen über Fragen. Vielleicht hilft ein Blick in die DEL2. Dort wäre Philipp Dietl ein fähiger Kandidat und ist unseren Informationen nach in Landshut als Back-Up eingeplant. Vogl steht als Stammgoalie bereit. Bei Nico Pertuch hingegen soll ein Abgang im Raum stehen – er wäre ein weiteres Torhütertalent, das den EVL ob fehlender Perspektive verlässt. Ähnlich wie bei Patrick Berger, der nach Regensburg abwanderte und kommende Saison auch auf mehr Spielzeit hoffen dürfte. Seine Zukunft ist offiziell noch ungeklärt, durch den wahrscheinlichen Abgang von Devin Williams haben die Eisbären ein dickes Brett zu bohren.

Auf Kontinuität setzt man unterdessen in Selb, Dresden und Freiburg. Für einen echten Domino-Effekt sorgten die Herren Bick, Fießinger und Langmann. Letzterer hat unseren Quellen nach ligenunabhängig in Bayreuth unterschrieben. Das macht den Weg für Ilya Sharipov in Ravensburg frei. Und Crimmitschau? Ja, gute Frage. Erstmal die Liga halten, dann vielleicht wieder auf einen Konti setzen? Wirklich viele Alternativen auf dem Markt gibt es abgesehen von obengenannten DEL-Kandidaten nicht. Olafr Schmidt dürfte es eher in die Oberliga ziehen, Ilya Andrukhov ist die Nummer-eins-Rolle nicht mehr uneingeschränkt zuzutrauen.

Felix Bicks Wechsel nach Krefeld ist ein offenes Geheimnis. Bei den Pinguinen stünden mit Bick, Belov und Bittner drei extrem fähige Torhüter bereit – flüchtet jemand? Bicks freie Stelle übernimmt Meier aus Kaufbeuren wohl als Stammgoalie. Als Back-Up steht der junge und hochveranlagte Lunemann bereit. Bleiben wir noch kurz im Allgäu: Die Vertragsverlängerung von Daniel Fießinger hat Flott-Kucis die Tür für eine Rückkehr in die Heimat vor der Nase zugeschlagen. That´s hockey. Ein Back-Up für Fießinger ist bereits gefunden – mehr dazu in Kürze.

Na, kommt ihr noch mit? Ein paar Standorte haben wir noch. In Kassel plant man weiter mit Kuhn und Maurer, ein Verbleib von Kielly scheint unwahrscheinlich – aber auch hier spielt, wie in Weißwasser, fehlende Planungssicherheit eine Rolle. Die Füchse haben offiziell noch keinen Goalie unter Vertrag, Berlin dürfte aber wieder helfen. Kolppanen ist zum Publikumsliebling aufgestiegen, ein Verbleib erscheint sinnvoll.

Auch wenn die meisten Würfel hinter den Kulissen schon gefallen sind: Wir dürfen uns auf einen spannenden Transfersommer freuen. Denn ihr merkt: so viele Worte nur über die Goalie-Position – da ist was im Busch!

Vielleicht bekommen ja sogar einige Jungs aus der Oberliga eine Chance in der DEL2. Filimonow und Mechel kennen die Liga allesamt bereits. Nemec und Steinhauer auch, bei beiden steht aber ein Karriereende im Raum. Kolarz könnte sich auch nach größeren Aufgaben umsehen. Die anderen statistisch herausragenden Goalies bleiben der Oberliga aber größtenteils erhalten – warum sollten diese auch den Weg in die DEL2 gehen? Beim Formulieren dieser Frage läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich hole mir mal eine Wärmflasche. Wir hören uns.
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Simon Rentel

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