Community-Blog: Was für ein Jahr!
Ich kann es kaum in Worte fassen. Wenn ich an diese Saison denke, läuft mir die Gänsehaut den Rücken runter. Noch bevor der erste Puck fiel, hatte ich dieses Gefühl – dass da etwas Besonderes entsteht. Bereits in der Vorbereitung spürte ich: Diese Truppe ist anders. Da war ein Zusammenhalt, eine Energie, die ich so selten erlebt habe. Die ersten fünf Siege aus sechs Spielen in der Vorbereitung – wir kamen aus den Startlöchern wie ein Expresszug. Und ich dachte: Wow, wir könnten dieses Jahr wirklich was reißen.

(Foto: Michael Pointvogel)
Bis in den Oktober hinein lief es wie am Schnürchen. Wir waren fokussiert, hungrig, bereit für alles. Doch dann kam sie – die erste richtige Bewährungsprobe. Als Denis Pfaffengut und unser Kapitän Maximilian Hardrascheck länger ausfielen, merkte ich, wie verletzlich wir plötzlich waren. Es tat weh, die Jungs nicht auf dem Eis zu sehen. Aber noch mehr beeindruckte mich, wie der Rest des Teams reagierte. Niemand duckte sich weg. Jeder übernahm Verantwortung. Und auch wenn wir im Dezember eine harte Phase durchleben mussten – wir sind nie eingebrochen. Wir haben gekämpft. Jeden verdammten Spieltag.
Mitte Januar kam dann die wohl beste Nachricht, die uns alle nochmal wachgerüttelt hat: Bo Subr bleibt bis 2027. Ich weiß noch genau, wie ich die Meldung gelesen habe – ich hatte sofort dieses Kribbeln im Bauch und Gänsehaut am ganzen Körper. Bo ist nicht nur unser Coach, er ist unser Fels. Mit ihm zu wissen, dass der Weg weitergeht, war wie ein kollektiver Befreiungsschlag. Und plötzlich war sie wieder da – die Energie, die Euphorie, das Feuer.
Ab Februar ging’s wieder richtig los. Wir holten uns Punkt für Punkt zurück ins Rennen. Ich hab selten so viel Leidenschaft in einem Team gesehen. Und als wir dann am letzten Spieltag tatsächlich auf Platz drei standen hatte ich Tränen in den Augen. Ehrlich. Ich hatte uns vor der Saison unter die Top 6 gesetzt – aber Dritter? Das war Wahnsinn..!!
Dann stand das Viertelfinale gegen Landshut an. Das war kein normales Duell – das war ein Kampf. Emotionen, Härte, Strafminuten ohne Ende. Es hat geknallt auf dem Eis, aber wir haben dagegengehalten. Und am Ende? 4:2 für uns. Bereits nach diesem Schritt war ich einfach nur stolz auf dieses Team.
Im Halbfinale wartete dann Krefeld. Ich sag’s, wie’s ist: Die Pinguine hatten eine brutale Saison gespielt. Die Serie war unfassbar eng. Dreimal gingen wir in die Overtime – und dreimal haben wir das Ding geholt. Selbst die 1:8-Klatsche in Krefeld hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Im Gegenteil. Wir haben sie abgeschüttelt, den Helm fester geschnallt – und sind ins Finale eingezogen. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Satz sagen durfte: Wir stehen im Finale!
Und was dann folgte, war pure Gänsehaut. Die ganze Region lebte diesen Traum. Jeder hat mitgefiebert. Jeder war dabei. Ich konnte abends kaum schlafen – der Puls war durchgehend auf Anschlag. Und dann: Finale gegen Dresden. Ein Duell, wie es spannender nicht hätte sein können. Beide Teams schenkten sich nichts. Es ging über die volle Distanz – sieben Spiele. Und als ob das nicht schon nervenaufreibend genug gewesen wäre, ging Spiel sieben auch noch in die Overtime.
66 Minuten und 3 Sekunden. Dann fiel das Tor. Ich stand wie versteinert da. Es war vorbei. Nicht für uns. Nicht dieses Mal.
Klar tat es weh. Ich hatte so sehr gehofft, dass wir den vierten Stern holen. Dass wir diese unfassbare Saison krönen. Aber als der erste Schmerz verflogen war, blieb vor allem eines: Stolz. Tiefer, ehrlicher, aufrichtiger Stolz auf dieses Team. Auf die Jungs, die nie aufgaben. Auf die Fans, welche dieses Team so getragen haben. Wer hätte gedacht, dass wir nur ein Tor von der Meisterschaft entfernt waren.
Dresden hat’s gepackt. Glückwunsch an die Eislöwen – ihr habt’s euch verdient. Und Düsseldorf: Willkommen in der DEL2. Wir sehen uns.
Und wir? Wir kommen wieder. Mit Herz. Mit Leidenschaft. Mit dem Wissen, dass wir alles gegeben haben – und mit dem Glauben, dass unsere Zeit noch kommt.
Was für ein Jahr. Was für ein Team. Was für ein Erlebnis.
Liebes Team – das war für euch, für die Fans, die Region, den Staff… dass war euer „Road of Glory“-Dankeschön für diese unvergessliche Saison!
_
Patrick Glauninger