Fünf Minuten wegen Meinung – NHL

Auf unserer so geliebten Erde gibt es viele Dinge, die sich drehen, schon der blaue Planet selbst dreht sich Tag für Tag um seine eigene Achse. Doch auch wenn man tiefer ins Detail geht, findet man immer wieder drehende Dinge. Schaut man beispielsweise auf die nordamerikanische Hockey Liga sieht man Spieler, welche während des Spiels einen sogenannten Spin-o-Rama Trick ausführen und sich dabei – genau wie die Erde – um die eigene Achse drehen. Doch auch die Coaches in der NHL drehen sich zu gewissen Zeiten oder besser gesagt, mit ihnen wird gedreht, nämlich wenn das Trainerkarussell angeworfen wird. 

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(Foto: IMAGO - Imagn Images - Steve Roberts)

Eine Runde Karussell. Die Wiedereinstellung von Jim Montgomery liegt zwar schon zwei Wochen zurück, doch anscheinend hat diese auch noch im fünf Autostunden entfernten Chicago Auswirkungen. Nach der vierten Niederlage in Folge und dem letzten Platz in der Central Division, sah sich Blackhawks GM Kyle Davidson dazu gezwungen, Luke Richardson vor die Tür zu setzen. Nach zuletzt Saisons als 30. und 31. der kompletten Liga (beide mit Richardson), scheinen die Ansprüche am Lake Michigan gestiegen zu sein. Mit Connor Bedard hat man ja immerhin den nächsten connoresken Weltklassespieler in den eigenen Reihen. Doch im verflixten zweiten NHL-Jahr kommt der 19-Jährige noch nicht wirklich ins Rollen. Nach bereits 26 Partien steht er bei mageren fünf Treffern. Natürlich ist es unangemessen von einem Teenager zu verlangen ein dysfunktionales Team auf die nächste Stufe zu heben, doch von Connor McDavid ist Bedard aktuell noch weit entfernt. Dieser kam in seiner zweiten Saison schon auf 100 Punkte. Die fehlende Bedard-Entwicklung war mit ein Grund, warum Richardson gestern beim Arbeitsamt anrufen konnte (schönes Geschenk vor Nikolaus). Vorzeitig setzt Davidson nun auf den Coach des Farmteams Anders Sörensen, doch langfristig sieht er sich bei einem Veteranen der Liga, diese sind in den USA ja allgemein beliebt. 

Jetzt funktionierte es - noch. Das Problemkind der letzten Jahre NHL, die Toronto Maple Leafs. Das Franchise, welches seit 1967 auf einen erneuten Stanley-Cup Triumph wartet, welches seit 2017 immer in den Playoffs war, aber allerdings nur eine Runde seither für sich entscheiden konnte, hatte nie wirkliche Probleme mit der Hauptrunde. Auch diese Saison stehen die Blueshirts komfortabel da in ihrer Division. Nach der Rückkehr von Auston Matthews ist man in drei Partien bisher ungeschlagen. Und Matthews selbst sieht so aus, als hätte er die Zeit in München nicht mit Weißwurstessen vergeudet. Die bisherige Hauptrunde lässt die Toronto-Anhänger dennoch beleafen, dass es diese Saison möglicherweise mal weiter gehen könnte als Runde zwei. 

Im Verlieren vereint. Auch wenn die Islanders und die Rangers beide offiziell aus New York kommen, haben sie doch viele Unterschiede. Die Islanders sind außerhalb der Stadt angesiedelt, während die Rangers mitten in New York im Madison Square Garden ihre Spiele ausrichten. Zudem sind die Rangers deutlich länger ein Part der NHL. Aber in einem Punkt gleichen sich die beiden New Yorker Eishockeyfranchises an: im Verlieren. Während beide letzte Saison noch in den Playoffs vertreten waren, zieht dieses Jahr dicker Nebel über den Big Apple. Die Islanders sind Letzter in der eigenen Division und konnten aus den letzten zehn Spielen so viel mitnehmen wie ich aus der Vorlesung von „Medienökonomie und Medienpolitik“.  Die Rangers - welche von EA in einer Simulation zum Cup-Sieger gemacht wurden – haben von den letzten sieben Spielen grade mal eins gewinnen können. Auch wenn ich persönlich gerne die sieben und die eins in Verbindung bringe, ist dies klar zu wenig für die hohen Erwartungen an die Rangers. 
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Torben Reith