Fünf Minuten wegen Meinung – NHL

Was sind die positiven Dinge am Kranksein? Richtig, es gibt keine. In der Regel fühlt man sich nutzlos und liegt den ganzen Tag nur im Bett und hofft irgendwie, dass es besser wird. Außer als Kind natürlich, da war man irgendwie nie richtig krank und musste wenigstens nicht in die Schule, sodass man zu Hause Playstation spielen konnte. Doch heutzutage ist das anders. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass ich wieder einigermaßen fit bin, um euch von der stärksten Eishockeyliga der Welt zu berichten. 

Vorschau

(Foto: IMAGO - Imagn Images - Rick Osentoski)

Trainereffekt! Was im ersten Moment vielleicht so klingt wie ein neuer Geschmack eines Energydrink-Herstellers oder einer Spezialkarte bei Yu-Gi-Oh, ist doch nichts anderes als die Hoffnung der Fans und Verantwortlichen, dass die Veränderung eines kleinen Puzzlestückes gleich alles Verändern könnte. Als die Detroit Red Wings am 2. Weihnachtsfeiertag einen Trainerwechsel vornahmen, hatte man grade eine Drei-Spiele-Niederlagenserie hinter sich. Dabei auch ausgerechnet zwei davon gegen den direkten Divisionskonkurrenten aus Montreal. Als dann Todd McLellan übernahm, schraubte er diese Serie erstmal auf vier Spiele hoch. Doch danach setzte er ein, der oft erhoffte und viel erwartende Trainereffekt. Man kann sagen: McLellan hat den Red Wings wieder Flügel verpasst. Mittlerweile sind die Cracks aus Motown seit fünf Spielen ungeschlagen und können auch wieder Richtung Playoffs schielen. Dies liegt aber auch vor allem an ihrer hoch interessanten Division.  

Vorsicht, nicht anfassen! Da ist Spannung drauf. In der Physik wird die Spannung mit dem Ohm’schen Gesetz definiert. In der NHL braucht man dafür „nur“ acht Franchises, welche auf zwei Länder verteilt sind, sich um drei feste Playoff-Plätze und zwei Wildcards duellieren. Klar: Die beiden Topteams aus Toronto und Sunrise werden höchstwahrscheinlich auch am Ende dort oben stehen. Doch dahinter ist noch alles möglich vor allem weil Siegesserien gejagt werden von Niederlagenserien. Detroit wurde eben ausführlich erklärt. In Boston ist die Stimmung aktuell eher bescheiden, da man seit sechs Spielen nicht mehr gewinnen konnte - obwohl man im Dezember in seinen 14 Partien in zehn davon punkten konnte. Es ist zudem auch ein Duell der Generationen. Während die Bruins und Lightnings ihre besten Jahre mit diesem Gebilde wahrscheinlich hinter sich haben, wollen die Canadiens, Sabres, Red Wings und Senators endlich etwas Positives für ihren langjährigen Rebuild vorzuzeigen haben. 

Vorbild! Ich glaub in keiner Liga der Welt fliegt die Zeit so sehr, wie in der NHL. Gefühlt gestern habe ich mich um 2 Uhr morgens aus dem Bett gearbeitet, nur um mir 60 Minuten Eishockey anzuschauen. Erklär das mal einem. Aber es hatte sich gelohnt, diese Finalserie war der Wahnsinn. Nun sind wir in der neuen Saison schon so weit, dass fast alle Clubs mehr als die Hälfte der Spiele absolviert haben. Mittlerweile coachte Jessica Campbell schon 42 Spiele der Seattle Kraken als Co-Trainerin und eine der schönsten Geschichten spielte sich vergangene Woche ab. Ein kleines Mädchen, was nicht schwer zu erkennen, ein großer Fan von Jessica Campbell ist, tauschte mit ihr Freundschaftsarmbänder aus. Was jetzt erstmal nichts Ungewöhnliches in der NHL ist, da häufig Schläger für Süßigkeit oder ähnliches getauscht werden. Doch dies zeigt, dass Campbell ein Vorbild für eine komplette Generation junger Mädchen im Eishockeysport sein kann, da sie sich mit ihren Leistungen bis in die beste Männerliga der Welt GEKÄMPFT hat. 

Soll nicht unerwähnt bleiben! Beim Teddybär-Wurf in Hershey, dem Farmteam der Washington Capitals, ist mal so eben ein neuer Weltrekord aufgestellt worden. Insgesamt 102.343 (!) Teddybären kamen hierbei zusammen. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Hildesheim. Dabei passen in den Giant Center des AHL-Franchise grade einmal 10.500 Zuschauer. Einfach nur der Wahnsinn. Da haben die Hershey Bears ihrem Namen alle Ehre gemacht. 
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Torben Reith