Fünf Minuten wegen Meinung – NHL
Da schreibt man mal eine Woche keinen Blog und was denkt sich die NHL? „Stellen wir uns mal komplett auf den Kopf“. Zehn Spiele Sperre und der Anstieg des Salary Caps sind da fast untergegangen. Schließlich dachten sich die GMs von Canes und den Avs, dass etwas mehr Schwung in den Laden reingehört. So ein Monstertrade kann medial einiges auslösen (siehe NBA). Das war aber längst nicht genug. Grubi muss die Pucks jetzt in der AHL fangen - und wirklich fangen und nicht wie in Seattle die meiste Zeit aus dem Netz holen. Nach all der Aufregung der letzten zwei Wochen reden alle (auch der Eisblog) aber wieder nur über den aktuellen Stand bei The Gr8 Chase.

(Foto: IMAGO - Imagn Images - Nick Wosika
Der Trade des Jahres! Schon am Anfang des Jahres irgendwas festzulegen, was für die kompletten 365 Tage gelten soll, ist immer schwierig, doch bei diesem Trade kann man sich sicher sein, dass er mindestens mal diese zwölf Monate alles in den Schatten stellt. Natürlich nur in der NHL, weil sich die NBA dachte: Komm, wir setzen noch einen drauf. Mittlerweile wurde dazu alles gesagt und geschrieben. In den Playoffs und im Sommer, wenn es an die Verträge geht, wird sich zeigen, wer der Gewinner dieses Trades ist. Klar zum aktuellen Zeitpunkt ist, dass die Liga unheimlich davon profitiert, da es neben The Gr8 Chase und dem anstehenden 4 Nations Face-off endlich ein Thema gab, welches man lang und breit ausschlachten konnte. Genauso waren die Journalisten heiß auf den Zwiespalt zwischen den Sturköpfen aus Westkanada. Dieser sollte mit dem Trade von J. T. Miller so weit wie möglich weg von Vancouver, aber bitte immer noch kalt, beendet sein. Elias Pettersson hat zur Besänftigung seinen Namensvetter Marcus an die Seite gestellt bekommen. Zusammen mit dem jungen Elias sind sie doch im 3-gegen-3 unschlagbar.
Serie>Filme! Man kann es kaum glauben, aber in den letzten beiden Wochen gab es auch Sportliches. Eine Franchise, welche gerade wieder ihren Favoritenstatus auf den Stanley Cup untermauern will, war nach ihrem fulminanten Start etwas in Vergessenheit geraten. Die Siegesserie der Jets zum Beginn der Saison haben wir alle noch gut vor Augen. Doch es scheint so, als würde man in Manitoba nur Serien konsumieren und keine Filme. Denn aktuell befindet man sich wieder auf so einer geliebten Serie von sieben Siegen in Folge und jagt damit der Presidents’ Trophy hinterher. „Sieben“ kann man auch in Motwon. Allerdings reicht das nur, um die Ellenbogen etwas auszufahren im hart duellierten Playoff-Kampf im Osten.
Nichts Halbes und nichts Ganzes! Vor genau zwei Wochen habe ich die Jagdsaison für die Predators eröffnet. Seitdem hat das Team alle seine fünf Spiele verloren. Nichts zu danken. Das komplette Momentum, das für einen Augenblick entstanden ist, ist damit wieder futsch. Natürlich sind noch viele Spiele zu spielen und dieser eine Wildcard-Platz scheint gute Beute für ein Raubtier zu sein. Doch die Preds sollten im Sommer lieber den Zahnarzt aufsuchen und ihre Säbel neu richten lassen, anstatt es auf Krampf mit den alten zu versuchen. Und damit Glückwunsch zur Teilnahme an den Playoffs 2025. Nicht zu unterschlagen bleibt auch, dass der Utah Hockey Club nach langer reiflicher Überlegung endlich drei finale Kandidaten für einen Namen vorgestellt hat. Ähnlich wie bei der Bundestagswahl fragen sich die Fans: Was ist davon das geringste Übel? Dabei vergessen alle, über das Sportliche in Utah zu reden, denn die Playoff-Chancen sind noch realistisch und wenn man sieht, wo sie herkamen – also tabellarisch –, ist dies eine wirkliche Leistungssteigerung.
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Torben Reith