Fünf Minuten wegen Meinung – PENNY DEL

In der heutigen Kolumne lass´ ich euch mal ganz tief in mein Herz. Aktuell fühle ich mich wie eine Kandidatin bei „Germany´s Next Topmodel“, die gerade so den Einzug in die Top Ten verpasst hat und nun vor der wichtigen Frage steht, ob sie sich direkt für den Bachelor in Paradise anmeldet oder erstmal noch ein paar Rant-TikToks dreht. Oder anders gesagt: Ich fühle mich innerlich zerrissen. Auf der einen Seite ist da diese Vorfreude auf die Finalserie, die stündlich steigt. Auf der anderen Seite lechzt der Informations-Teil in meinem Gehirn nach Personalnews zur kommenden Saison. Glücklicherweise kommt ab heute wieder beides auf seine Kosten. 

Vorschau

(Foto: City-Press)

Kein (Meister)-Foto für dich! Sorry, aber da müsst ihr jetzt durch. Bevor ich zu negativ werde, möchte ich eines klarstellen: Der ERC Ingolstadt hat eine überragende Hauptrunde gespielt. Das hauseigene Puzzle wurde mit perfekt abgestimmten Teilen schon im Sommer zu einem Masterpiece gemacht. Mit Breton wurde ein neuer Star in die Liga geholt, French und vor allem auch Regan haben wieder einmal einen feinen Spürsinn bewiesen. So ist es insgesamt durchaus eine Überraschung, dass es „nur“ für das Halbfinale reichte – vor allem bei diesem auf dem Papier ja machbaren Gegner. Mehr dazu später. Woran hat et also jelegen? Die Serie war für mich ein Paradebeispiel für verschiedene Spielstile. Ingolstadt ist wie die fleischgewordene Kreativabteilung von Apple durch die Hauptrunde gegangen, Köln versuchte sich eher mit Pragmatismus nach dem Motto „ja, dann schieß doch von da – viel Spaß dabei“. Die Panther fanden offensiv zu selten Lösungen, um in die wirklich gefährlichen Zonen zu kommen. Dazu kamen defensive Schnitzer unter anderem auch bei Stars wie Breton oder Heljanko. Letzterer war ein sehr guter Playoff-Goalie, aber im Gegensatz zu Hudacek eben kein phänomenaler. So oder so: Ingolstadt ist für die nächsten Jahre gut aufgestellt und darf sich auf Europa freuen. Schanzer international! 

Alaaf! Für Haie-Fans gibt es ja ohnehin sechs Jahreszeiten. Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Karneval und Playoffs. Umso schöner, wenn sich die letzten Beiden verbinden lassen. Zum einen verkleideten sich die Haie zuletzt als schwer bespielbares Playoff-Monster, zum anderen ist in Köln aktuell wohl allen auch ohne Karneval zum Feiern zumute. Die Haie stehen erstmals seit „mach iiiiihhhhn, er macht iiiiiiiiiiihhhhhn“ im Finale der PENNY DEL. Kari Jalonen bringt den Erfolg in die Domstadt und hat dafür viele gezogene Hüte verdient. Was Uwe Krupp jahrelang misslang, bringt der Finne direkt in der ersten Saison mit: Erfolg in den Playoffs – sogar mit Einbindung von jungen Spielern. Gesicht der Mannschaft ist neben Goalie Hudacek dabei sicherlich Moritz Müller – Mr. Eisenschulter. Unabhängig davon, wem man im Finale die Daumen drückt, ist er genau dieser Typ Spieler, dem man eine Meisterschaft einfach gönnen würde. Lebenswerk. 

Sommertheater! Nein, nein, gemeint ist (noch) nicht die bevorstehende Ravensburger Meisterschaft gepaart mit Düsseldorfer Jubelstößen. Wobei – mal kurz eingeschoben: Es ist theoretisch möglich, dass Köln am selben Tag Meister wird, an dem Düsseldorf absteigt. Oder eben in der Liga bleibt. Uff, wenn es da mal keine innerrheinische Friedensparty gäbe. Worauf ich aber eigentlich hinauswollte: Der sportliche Abstieg der DEG sorgt dafür, dass sich viele Jungs dann doch sicherheitshalber anderweitig umsehen. Einer davon ist Jakob Weber, bei dem Stefan Ustorf den Joker gezogen hat. Starker Transfer für Nürnberg und einer aus der Kategorie: War doch eigentlich klar, oder? Perfect fit. Ähnlich übrigens wie Leon Hungerecker, der Maxi Franzreb in Bremerhaven ersetzt. Die Pinguins drücken den Altersschnitt dadurch etwas und holen einen neuen, hungrigen Goalie ins Team, der Kristers Gudlevskis die Arbeit ein wenig abnehmen kann. Insgesamt ist da aktuell viel gute Arbeit auf dem Transfermarkt der PENNY DEL-Ligisten zu erkennen. Weiter so, dann rückt Bachelor in Paradise für Ustorf, Furchner & Co. in weite Ferne!  
_
Simon Rentel