Fünf Minuten wegen Meinung – NHL
Alea iacta est oder besser gesagt: Die Würfel sind gefallen. Die Wochen der Entscheidungen stehen an, will ich damit sagen. Nicht nur im Rennen um die Playoffs, sondern auch in vielen Entscheidungen um ein mögliches Rebuild. Die Wochen, welche um die Zukunft der Franchises bestimmen, könnte man also auch sagen. Achtung, dieser Blog könnte Ohrwürmer auslösen!

(Foto: IMAGO - Imagn Images - Daniel Bartel)
„I want to get away, I want to fly aaaaawwwwwaaaaayyyyy yeah,yeah,yeah“! Kaum ein Song passt besser auf die letzte Trainerentlassung in der NHL als dieser von Lenny Kravitz – Fly Away. John Tortorella der seit drei Jahren die Zügel bei den Flyers in der Hand hielt ist nun Geschichte, wie die Weihnachtsgans fünf Minuten nachdem sie aufgetischt wurde. Nach sechs Niederlagen in Folge war es wohl aber nur eine Frage der Zeit bis irgendwer die Reisleine zieht. Auch Tortorella schien am Ende wirklich ahnungslos, was er jetzt noch machen soll und wollte wahrscheinlich einfach nur noch weg fliegen (yeah,yeah,yeah). Durch diesen negativen Run haben sich die Flyers wahrscheinlich jegliche Hoffnungen auf die Playoffs verspielt. Besser so, wenn man gesehen hat, was nach dem Super-Bowl-Sieg in Philly abging. Den Schwarm ins Ziel fliegen soll der ehemalige Associate Coach Brad Shaw. Und was soll ich sagen, er stoppt den Negativfall der Flyers direkt mal mit einem Sieg. Nicht, dass man sich jetzt noch denkt: „I wish that I could fly into the sky so very high.“ Zumindest für nächste Saison.
Wieso heißen die so? Es gibt manche Franchises, welche einfach keinen passenden Beinamen in der aktuellen Situation haben. Beispielsweise die beiden, welche heute Nacht gegeneinander angetreten sind. Die Blues und die Predators. Also - ihr könnt mir doch nicht sagen, dass irgendein Eishockeyfan aus St. Louis aktuell den Blues hat. Da läuft wahrscheinlich 24/7 „Happy“ von Pharrell Williams. Mit jedem Spiel setzt sich das Eishockeyteam aus der Musikstadt mehr auf dem Playoff-Platz fest. Das beste Team seit dem 4 Nations Face-off, acht Siege in Folge. Der Blues kann in St. Louis nicht einhergehen, bei so einer guten Leistung des aktuellen Teams gerade. Hingegen würde der Blues viel besser nach Nashville passen, welche ja auch eine Musikstadt ist. Jetzt ist schon sicher, dass die Predators nicht in den Club der exklusiven 16 dürfen. In dem Club wird wahrscheinlich keine Country-Musik gespielt, deswegen wollten sie sowieso nicht rein. Trotzdem hätte ich einen kleinen Vorschlag für ein neues Logo. Alles bleibt gleich, ihr könnt den Säbelzahntiger gerne behalten, nur eben ohne Säbel, denn das war wirklich zahnlos diese Saison. Da haben sie sich eher ihrer zweiten Attitüde vom Säbelzahntiger angepasst: ausgestorben.
Die nächsten Würfel sind gefallen! Zu den Caps gesellen sich zehn Spieltage vor Schluss die Jets. Während die Jets fast schon die Füße hochlegen können und nur noch mit Dallas um den ersten Platz im Westen streiten müssen, geht es für das Hauptstadtfranchises noch um „The Gr8 Chase“. Diese Probleme hätten die Blackhawks auch gerne, doch die zählen nun zum elitären Kreis des magischen Dreiecks. Nein, damit meine ich nicht irgendwas aus der Wirtschaft oder aus Stuttgart, sondern die drei Franchises, welche keine Chance mehr auf die Playoffs haben. Zwar ist das Team aus Chicago auf dem Papier besser als San Jose, doch mache ich mir um sie deutlich mehr sorgen, was die Zukunft angeht. Bei den Sharks sieht man, was dort einmal in der Zukunft um die Playoffs spielen kann. In Chicago…Naja, du hast halt Bedard und jaaa schwierig. Es scheint der Plan zu fehlen um rund um Bedard ein passendes Team zu bauen. Zwei aktuell sehr gute Beispiele, wie man es macht und wie nicht. Also Augen auf, Boston.
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Torben Reith