Transfercheck der ICEHL Teil 1

Wir blicken auf den Sommer in der ICEHL.

Vorschau

(Foto: City-Press)

Asiago: 

Das erste der italienischen Teams in der multinationalen ICEHL hat in der letzten ICEHL-Saison Rang 12 belegt und somit zum zweiten Mal in Folge die Playoffs verpasst. Die gute Nachricht im Kader zuerst: der letztjährige Topscorer ist weiterhin an Bord. Alex Ierullo erzielte in der abgelaufenen Spielzeit elf Tore und 32 Vorlagen. Auf der Verlustseite stehen sieben Spieler: Martin Castlunger (=> Cortina/Alps), Michele Marchetti (=> HC Bolzano/ICEHL), Giordano Finoro (=> HC Bolzano/ICEHL), Stefano Bortoli (=> Feltre/Italy 2), Marc De Filippo (=> Sheffield Steelers/EIHL), Philip Beaulieu (=> Kalamazoo Wings/ECHL) und Emil Oksanen (Tranas AIF/ Hockey Ettan). Während der Saison hat Allan McShane den Verein noch verlassen, ihn zog es in die Schweiz (=> HC La Chaux-de-Fonds/SL) um die Playoffs nochmal abzusichern. Auf der Seite der Neuzugänge steht die Zahl sechs. Im Tor hat man Evan Cowley (Angers/ Ligue Magnus) verpflichten können. Der Goalie kam letzte Saison 93,5% SV bei 2,02 GT. Carter Turnbull (HC Banska Bystrica/ Extraliga) 56 Spiele, 25 Tore und 31 Vorlagen und Nick Moutrey (Angers/ Ligue Magnus), einen großen Stürmer, welcher keinem Zweikampf aus dem Weg geht. Matt Cairns kommt aus der ECHL und soll die Defensive der Italiener stabilisieren. Auch bei der direkten Konkurrenz hat sich Asiago bedient. Man hat Adam Rockwood von den Haien aus Innsbruck verpflichtet, einen Stürmer, welcher seit der Saison 20/21 in Europa bereits fünf Stationen hinter sich hat. Mit seinem Skill-Level und seiner Vita wird er sicher für die Reihe eins oder zwei der Italiener geplant sein. Auch in einem für die ICEHL höheren Regal bediente man sich im Sommer. Die Rede ist von der KHL, man hat Jason Fram aus Kunlun verpflichten können. Mit 186 Spielen in der KHL beeindruckt der 1,80 große Rechtsschütze sicherlich, doch kann er auch eine größere Rolle in der ICEHL spielen? Wir werden es bald erfahren. Der Toptransfer für Asiago ist Carter Turnbull. Wie unser gut informiertes Inner-Circle-Mitglied Dennis ihn beschreibt: Technisch ein sehr feiner Spieler und Sniper. 

Black Wings Linz

Die Oberösterreicher hielten den Umbruch in der Mannschaft eher klein. Mit Martin Stajnoch hat man einen defensivorientierten Verteidiger verloren, welcher sich der Konkurrenz aus Ungarn angeschlossen hat. Marco Brucker, ein Veteran und gebürtiger Linzer, beendet mit gerade mal 33 seine aktive Karriere, um in den neuen Lebensabschnitt zu starten. Last but not least: Matt MacKenzie, welcher den Fans der Tölzer Löwen ein Begriff sein sollte. Ein Offensiv-Verteidiger, der vor allem das Powerplay lenken kann. Die Neuzugänge der Black Wings sind Marcel Witting (EC KAC/ICEHL), Henrik Neubauer (Västerviks IK/ICEHL), Greg Moro (HC Kometa Brno/Tipsport Extraliga) und Ian Scheid (Nürnberg Ice Tigers/PENNY DEL). Mit Marcel Witting hat man einen Spieler vom amtierenden Vizemeister mit fast 250 Ligaspielen verpflichten können. Für mich der beste Transfer der oberöstereichischen Landeshaupstädter Greg Moro, der 1,93m große Defensivverteidiger gilt als kompromissloser Defender vor dem eigenen Tor. Ob man sich mit diesem Kader wieder für die Playoffs qualifizieren kann, bleibt spannend!

EC Red Bull Salzburg

Beim dreifachen Meister der vergangenen drei Spielzeiten hat sich einiges getan. Man hat Devin Steffler (=> HC Innsbruck/ICEHL), Paul Huber (=> Graz 99ers/ICEHL) und Tim Harnisch (Graz99ers/ICEHL) an die direkte Konkurrenz verloren. Simon Wolf (=> EHC Red Bull München/PENNY DEL)  und Drake Rymsha (=> DEG/PENNY DEL) zog es nach Deutschland um die nächsten Schritte zu machen und Nicolai Meyer ging zurück nach Schweden (=>Södertalje SK/HockeyAllsvenska). Der letzte Abgang ist Cameron Schilling, welcher noch kein neues Team hat. Das Team von Oliver David verstärkte sich gezielt und nahm somit Nikolaus Kraus vom Finalgegner Klagenfurt unter Vertrag, Andrew Rowe vom ERC Ingolstadt und Nash Nienhuis, dem Sohn von Kraig Nienhuis (den älteren Eishockeyfans vermutlich noch ein Begriff: EC KAC, ESV Kaufbeuren und den Eisbären Berlin waren u.A. seine Teams in Europa). Der Toptransfer der roten Bullen dürfte Andrew Rowe sein, welcher beim ERC Ingolstadt nicht so richtig in Fahrt kam, wie eigentlich ein Großteil des gesamten Teams in der letzten Saison. Der 36-jährige US-Amerikaner spielte bisher in Schweden, Schweiz und zuletzt eben Deutschland. Gelingt den roten Bullen die vierte Meisterschaft in Folge? 

Fehérvár AV19

Die ungarischen Vertreter aus Székesfehérvár hatten einen großen Umbruch im Kader. Man hat 13 Spieler aus der Vorsaison nicht mehr im Kader und elf neue Spieler unter Vertrag genommen. Es gingen Guilaume Leclerc (=> Grenoble/Ligue Magnus),  Henrik Nilsson (=> Kalmar HC/ HockeyAllsvenska), Gleason Fournier (=> Cardiff Devils/EIHL), Carter Robertson (=> HKM Zvolen/ Tipos Extraliga Slovakia), Tim McGauley(=> Vålerenga/ Eliteserien Norwegen), Pascal Laberge (=> Starvanger Oilers/ Eliteserien Norwegen), Olivier Roy (=> HC Pustertal/ICEHL), Markus Phillips (=> Torpedo Nihny Novgorod/KHL), Nátán Vertes (=> Perth Thunder/AIHL), Roland Vokla (=> DVTK Jegesmedvék /Erste Liga Ungarn), Sam Jardine (=> Karriereende) und Daniel Leavens (=> Sheffield Steelers/EIHL). Dafür kamen aus der PENNY DEL Balazs Sebök (Iserlohn Roosters) und Chris Brown (Schwenninger Wild Wings). Für das Tor konnte man Rasmus Reijola aus Finnland (Sport/Liiga) nach Ungarn lotsen. Zwei weitere Landsmänner von Sebök kommen mit Csanad Erdely (Esbjerg Energy/Metal Ligaen) und Rasmus Kumala (Ferencvárosi TC/ Erste Liga Ungarn) noch dazu. Bei der direkten Konkurrenz wurde sich selbstverständlich auch bedient und konnte sich die Dienste von  Joel Messner (HC Pustertal), Martin Sajnoch (Black Wings Linz) und Trevor Cheeck (Viena Capitals) sichern. Der letzte neue Stürmer ist ein ehemaliger Bekannter aus der PENNY DEL, Chase Berger (HC Kosice/ Tipsport Extraliga). Für die Verteidigung durften es noch zwei Kanadier sein, Cameron Gaunce (Toronto Marlies/AHL) und Sam Jardine (Greenville Swamp Rabbits/ECHL). Toptransfer der Ungarn ist für mich Balázs Sebők, mit über 400 Spielen in der Liiga definitiv ein starker Move von Viktor Szélig (General Manager).

Graz 99ers

Alles neu bei den Graz 99ers. Neuer Hauptsponsor, neue finanzielle Mittel und vor allem VIELE NEUE Gesichter! Elf Abgänge zum Saisonende und davor bereits fünf weitere. Machen wir es kurz Craig Schira (=> Karriereende), David Planko, Daniel Viksten, Ken Orgajensek, Erik Kirchschläger, Sascha Bauer, Patrik Kittinger (allesamt noch ohne neuen Verein), Lars Volden (=> BIK Karlskoga/ HockeyAllsvenska), Renars Krastenbergs (=> HK Dukla Michalovce/ Tipos Extraliga Slovakia), Amadeus Egger (=> IceFighters Leipzig/Oberliga Nord) und Axel Wemmenborn (=> IK Oskarshamn/SHL). Das waren die Abgänge und dafür kamen 17 (!!!!!!!!!) neue Spieler! Man hat sich ein wenig in allen Ligen der Nachbarländer bedient, aber auch in der heimischen ICEHL. Lukas Haudum (EC-KAC), Kevin Roy (HC Innsbruck), Lukas Kainz (Vienna Capitals), Nick Albano (HC Innsbruck), Paul Huber (EC Red Bull Salzburg), Rok Ticar (Vienna Capitals), Manuel Ganahl (EC-KAC), Nico Brunner (Vienna Capitals), Trevor Gooch (HK Olimpja Ljubljana) und Tim Harnisch (EC Red Bull Salzburg). Aus der PENNY DEL kamen Korbinan Holzer (Adler Mannheim) und Casey Bailey (ERC Ingolstadt), aus der Schweiz konnte man den jungen Nationalspieler Kilian Zündel (HC Ambri Piotta) loseisen. Aus der Alps hat man das Nachwuchstalent Lenz Moosbrugger (EHC Lustenau) an Land ziehen können. Man bediente sich auch gleich doppelt bei HC Banska Bystrica. Frank Hora und Marcus Vela waren die Wunschkandidaten der Landeshauptstädter der Steiermark. Last but not least und vermutlich der wichtigste Transfer der Grazer: Jonas Gunnarsson. Der gebürtige Schwede kommt aus der Liiga von Ilves und kommt mit einer Empfehlung von 38 Spielen (36 Hauptrundenspiele 91,3% SV, 2,20 GT). Bei Graz fällt die Wahl des Toptransfers am schwersten, aber ich gehe mit Kevin Roy. Kevin Roy war während der letzten Saison über lange Zeit in die Schweiz gerüchtet worden, der flinke Stürmer hat letzte Saison seine Karrieresaison gespielt. 49 Spiele 25 Tore und 35 Vorlagen! UFF! Auch auf der Trainerbank hat sich Graz einen neuen Mann geholt, Harry Lange soll der Mann sein, welcher Graz zum Titel führt. Der gebürtige Klagenfurter verbrachte die letzten elf Jahre in Bad Nauheim, erst als Spieler und arbeitete sich dann über die Jahre hoch zum Headcoach.

Mehr in Teil zwei.
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Moritz Mühlbauer