Harte Hunde
Man kennt sie ja, die typischen Floskeln der sportlichen Leiter in der DEL: „Wir haben uns für ihn entschieden, um das physische Element in der Mannschaft zu stärken“. Ich befasse mich mit dem Thema „Tough Guys“, auch und vor allem aufgrund jüngster Ereignisse in der DEL.

(Foto: Red Bull München / City-Press)
Die Bietigheim Steelers verpflichten Arvin Atwal, im dritten Spiel lässt er zum ersten Mal die Handschuhe fallen, im vierten rangelt er ein bisschen mit Mark Katic von den Adlern und verhöhnt ihn dann von der Strafbank aus. Ob das die feine englische Art ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Auf Twitter habe ich dann Sätze gelesen wie „jetzt holen die so einen, der hier nur rumprügelt und sich austobt“. Das witzige an der Sache ist, jedes Team hat so einen, der gern den harten Hund gibt. Hält man den Fans, die sich über einen Atwal aufregen dann den Namen ihres (oftmals auch Publikumsliebling am jeweiligen Standort) „Tough Guys“ vor, heißt es gerne, man könne diese nicht vergleichen. DOCH! Kann man!
Ob es jetzt in Mannheim ein David Wolf ist, in Iserlohn ein Hubert Labrie, in Köln ein Carter Proft, in Ingolstadt ein Colton Jobke, in Berlin ein Yannick Veilleux, in München ein Patrick Hager, in Bremerhaven ein Christian Wejse, in Straubing ein J.C. Lipon, in Schwenningen ein Brandon DeFazio, in Wolfsburg ein Spencer Machacek, ein Dane Fox in Nürnberg, ein Ryan Olsen in Frankfurt, ein Adam Payerl in Augsburg, in Düsseldorf am ehesten ein Luca Zitterbart (zugegeben, der versucht es eher) oder jetzt in Bietigheim ein Arwin Atwal ist – wir haben sie in jedem Team! Klar sind das alles unterschiedliche Kaliber, aber sie würden alle sofort ihre Teamkameraden schützen und ein „Zeichen“ setzen, wenn dies nötig ist.
Also, liebe Eishockey Bubble, bevor das Geschimpfe über Atwal zu laut wird, bitte die Fanbrille abnehmen und sich sein eigenes Team genau anschauen. ;-)
Ach und es gibt noch viel mehr dieser harten Hunde in der Liga als die oben aufgezählten, aber ihr wisst sicher alle wen ich damit so meine.
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Moritz Mühlbauer