What´s up, Straubing?

Wenn man die Infrastruktur und das gesamte Umfeld der “Big Player” wie Mannheim, Berlin oder auch München (noch besser ab 2024 mit dem SAP Garden) mit dem der Straubing Tigers vergleicht, dann muss man getrost in die Superlativen-Schublade für die Niederbayern greifen. Jahr für Jahr, G-R-O-ß-A-R-T-I-G!

Vorschau

Das Positive: Hexenkessel!

Mit sieben (!) Punkten Vorsprung Tabellenführer in der Heimtabelle. Brutal, liebe Tigers. Da braucht man nicht lange suchen, bis man den Schlüssel zum letztendlich wieder einmal sensationellen vierten Tabellenplatz gefunden hat. So richtig bin ich noch nicht draufgekommen, was der entscheidende Faktor am Eisstadion am Pulverturm ist. Die Kälte, die extrem lauten Fans oder doch vielleicht der Stadionsprecher „The Voice“, der den „subba Tigga“ so liebevoll heimisch ausspricht? Bleibt auf alle Fälle dabei, Tigers, denn der Erfolg gibt euch Recht.

Unwort des Jahres: Zweite Eisfläche!

Puh, das ist schon echt hart, wenn man einen Blick auf den „Fitnessraum“ der Tigers wirft. Viel ist nicht zu sehen. Ein alter Container. Drinnen stehen ein paar Fitnessgeräte. Das war´s aber auch schon. Wenn man vielleicht das Haar in der Suppe suchen möchte, dann kann man bei zwei Themen beginnen. Die fehlende zweite Eisfläche und ein angemessener Fitnessraum. Von den Kleinstschülern bis hin zu den Profis – alle trainieren und spielen in derselben Halle. Klar, es stärkt vielleicht das typisch bayrische „Mia san mia“-Gefühl, allerdings muss hier der nächste Schritt erfolgen. Und das tut er aktuell auch, die Umbaumaßnahmen laufen, zumindest für den Fitnessbereich. An dieser Stelle ein kleiner Teaser: In den nächsten Tagen erscheint ein Blog mit Tigers-Fitnesscoach Giovanni Willudda zum Thema „Sommertraining“.

Der Rückblick: Abgeprallt!

Schlussendlich bissen sich die Tigers im Raubtierduell mit den Grizzlys aus Wolfsburg die Zähne aus. Und das obwohl alles bereitet war, die VW-Städter quasi am Boden lagen, die Niederbayern mit einem Matchpuck nach Niedersachsen reisten, am Ende aber an den eigenen Nerven und Eigentoren scheiterten. Den Zustand konnte man dabei am allerbesten im TV-Interview von „Maschine“ Marcel Brandt ablesen, der erst mit den Tränen kämpfte, kaum Worte fand, am Ende aber wieder optimistisch und vor allem kämpferisch in die Zukunft blickte. Gallisches Dorf-like!

Der Blick nach vorne: Überhitzung!

Genau mit diesem Ansehen eines gallischen Dorfes wird Straubing auch in der neuen Saison versuchen die Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben. Zwar musste man mit Taylor Leier, Travis St. Denis und Jason Akeson die Topscorer ziehen lassen, aber Straubing wäre nicht Straubing, wenn sie nicht schon Ersatz parat hätten. Das Handy von Jason Dunham möchte man in der Sommer“pause“ nicht sein. Dauereinsatz!

Das Team 23/24: Bollwerk!

Die Stürmer der gegnerischen Teams dürften in der neuen Spielzeit nicht viel zu lachen bekommen, wenn sie gegen Straubing antreten müssen. Die Verteidigung liest sich schon verdammt gut. Vor allem Philip Samuelsson darf als Kracher bezeichnet werden. Nicolas Mattinen bringt Gardemaße mit und wird den Torraum vor den Goalies ordentlich aufräumen. Apropos Goalies. Hier ist wohl ein spannender Zweikampf um die Nummer eins zu erwarten. Nach einer starken Saison klopft Youngster Bugl ordentlich am Starter-Türchen. Da wird sich Miska, trotz starker Playoffs, strecken müssen. Offensiv wird es vor allem darauf ankommen, was die Tigers auf den Importstellen machen. Nach den Abgängen wird Jason Dunham sicherlich die ein oder andere schlaflose Nacht haben, wobei mit Scorer Matt Bradley und Patrick Cormier bereits klangvolle Namen gerüchtet werden.

Die Zielsetzung: Top sechs!

Wer Jahr für Jahr am Maximum arbeitet, der muss doch irgendwann mal ein Jahr dabei haben, in dem es nicht so läuft, oder? Ehrlich gesagt glaube ich das bei den Tigers nicht. Zumindest nicht für die nächste Saison und deshalb wird sich Straubing wieder unter den Top sechs platzieren. Im Optimalfall sogar wieder das Heimrecht für die Playoffs ziehen. Und was da im Hexenkessel Pulverturm möglich ist wissen wir ja …
_
Max Ostermaier