What's up, Bremerhaven?
Unsere Reise geht in den hohen Norden. Fischtown spielte wieder einmal eine starke Saison und war das Team, das dem späteren Meister die größten Probleme aller Teams bereitete. Dem Team aus Bremerhaven gebührt Respekt, wir blicken zurück und voraus.

(Foto: Red Bull München - City Press)
Das Positive: Kirchenbesuche!
Nein, nein. Keine Sorge. Ich habe den gestrigen Feiertag nicht zu lange im Club verbracht und schreibe nun wirres Zeug. Wie jeder löbliche Bürger war ich natürlich in der Kirche. Dort traf ich Pinguins-Geschäftsführer Alfred Prey zwar leider nicht an, doch ich bin mir sicher: auch er ist seiner Pflicht nachgekommen. Im Jahr 2018 äußerte er dem „Deutschlandfunk“ gegenüber nämlich, er würde in jeder Kirche, an der er vorbei komme, eine Kerze anzünden falls die Pinguins jemals einen deutschen Nationalspieler stellen. Na dann herzlichen Dank auch, Maxi Franzreb und Moritz Wirth. Die Kerzenindustrie freut sich über neue Verkauf-Höchstwerte.
Unwort des Jahres: Sweep!
„Keine Chance haben diese Pinguins gegen München!“ Ja, von wegen! Die ersten beiden Spiele der Playoff-Viertelfinalserie gingen an die Männer aus dem rauen Norden. Bruggisser avanchierte zu einem Defender mit NHL-Format, Franzreb hielt (fast) alles, was auf sein Tor kam. Naja bis zu Spiel drei zumindest. Danach machten die Red Bulls relativ kurzen Prozess mit Bremerhaven. Trotzdem straften die Pinguins die Experten Lügen.
Der Rückblick: Weitere Etablierung!
Mittlerweile gibt es in den Saisonvorschauen keinen Weg mehr vorbei an den Fischtown Pinguins und der Playoff-Teilnahme. In der zurückliegenden Hauptrunde war es zwar „nur“ der achte Tabellenplatz, dieser reichte aber zum Heimrecht gegen Nürnberg und damit auch zum Weiterkommen ins Viertelfinale. Bremerhaven etabliert sich weiter als eines der Teams, das in einem perfekten Jahr vielleicht auch mal ins Finale schnuppern könnten.
Der Blick nach vorne: Ab aufs Amt!
Der Witz mit den deutschen Pässen und Bremerhaven ist ausgelutscht – ich weiß. Aufgegriffen werden muss das Thema dennoch, um das Gesamtbild abzubilden. Auch für kommende Spielzeit sollen weitere Jungs den Weg zum Amt finden und dadurch nicht mehr als Kontingentspieler gelten. Dadurch haben Prey & Co. weiteren Spielraum und können das Team möglicherweise zusätzlich verstärken.
Das Team 23/24: alle glücklich!
Praktisch kein Leistungsträger verließ das Team. Der Abgang von Samuelsson schmerzt zwar, könnte durch eine Einbürgerung von Nicholas Jensen aber durch einen weiteren Kontingent-Verteidiger locker aufgefangen werden. Mit Justin Büsing sicherte man sich eines der größten Talente seines Jahrgangs, auch Nico Appendino kann eine Rolle spielen. Ansonsten sind sicher die besten Nachrichten, dass der Karawanken-Express, Kapitän Friesen und auch Franzreb gehalten werden konnten. Bekommt Letzterer nun endlich die Nummer-eins-Rolle oder bildet er erneut ein Tandem mit einem ausländischen Goalie?
Die Zielsetzung: Top acht!
Man übt sich in Bremerhaven ja traditionell in Zurückhaltung. Gut so. Gemessen am Etat und den grundsätzlichen Voraussetzungen des Standorts leisten die Pinguins seit Jahren verdammt gute Arbeit. Das gilt es nächste Saison fortzusetzen und sich erneut mindestens in die Pre-Playoff-Heimränge zu spielen. Ich persönlich glaube – Stand jetzt - fest daran und traue Bremerhaven sogar den Platz unter den Top sechs, vielleicht sogar noch mehr zu. Mehr dazu dann aber im August in der Saisonvorschau.
_
Simon Rentel