500€ für einen Becherwurf!
Immer mehr Clubs geben die Strafen, die durch Becherwürfe entstehen, an den/die Verursacher*in weiter. Kann ganz schön teuer werden

(Foto: Red Bull München - City Press)
Eishockey in Zahlen wird euch präsentiert von Rechtsanwältin Birgitt Breiter!
"Spieler xy erhält zwei Spiele Sperre und eine Geldstrafe". Wir alle kennen diesen Satz, doch wie hoch fallen die Geldstrafen eigentlich aus? Und wer bekommt sie? Auch Vereine müssen während einer Saison des Öfteren Strafzahlungen entrichten. Ein Überblick:
Club-Strafen laut Disziplinarordnung:
- Schuldhaftes Herbeiführen eines Spielabbruchs: Bis zu 30.000€
- Schuldhaft verspätetes oder Nichtantreten: Bis zu 30.000€
- Nicht ausreichender Ordnungsdienst: Bis zu 30.000€
- Unsportliche/Ligaschädigende Äußerungen: Bis zu 30.000€
- Einsatz Spieler/Trainer ohne Berechtigung: Bis zu 30.000€
- Nur drei Sterne in Nachwuchszertifizierung: 15.000€
Spieler-Strafen laut Disziplinarordnung:
- Verstoß gegen Anti-Doping-Ordnung: 25.000€
- Tätlichkeit gegen Gegner/Offizielle: 7.000€
- Rohes, gefährliches Spiel: 7.000€
- Beleidigung/Bedrohung Offizieller: 3.000€
- Unsportliches Verhalten: 3.000€
=> In besonders schweren Fällen kann sogar der Lizenz-Entzug erfolgen.
Club-Strafen in der Praxis:
Eismeister aufgepasst! Im Falle einer fehlerhaften Torverankerung kann ein niedriger vierstelliger Betrag als Strafe anfallen. Bei Becherwürfen liegt der Betrag im Erstfall im mittleren dreistelligen, im Wiederholungsfall schon im vierstelligen Bereich.
Spieler-Strafen in der Praxis:
Beispiel A: Ein Spieler wird fünf Spiele wegen eines unfairen Checks gesperrt. Geldstrafe im Erstfall: Mittlerer dreistelliger Betrag!
Beispiel B: Ein Spieler lässt während der Corona-Pandemie beim Kampf seine Handschuhe fallen: Niedriger dreistelliger Betrag!
=> Die Geldstrafen orientieren sich an Schwere und Vorsatz, nicht am Gehalt des Spielers. Sie erhöhen sich im Wiederholungsfall. Die Strafen müssen innerhalb einer Woche an die Ligagesellschaft gezahlt werden.
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Simon Rentel