Vorschau: Dresden

Die vergangene Viertelfinalserie gegen Krefeld endete, nach 0:3-Serienrückstand, beinahe noch mit der Sensation. Am Ende blieb es bei der zweiten Viertelfinal-Niederlage in Folge und das darf trotzdem als Erfolg verbucht werden.

Real Talk

Die Eislöwen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und verpflichten den Kader nicht mehr nach großen Namen, sondern der Perspektive wegen.

Coaches Challenge

Corey Neilson übernimmt die Geschicke hinter der Eislöwen-Bande und diese Verpflichtung darf auch kritisch gesehen werden. Seit der Saison 2020/21 wurde Neilson bei seinen Arbeitgebern zweimal entlassen, trat einmal selbst zurück. Vielleicht braucht er auch die ostdeutsche Eishockeyluft. Sein letztes längeres und von Erfolg gekröntes Engagement hatte er von 2018 bis 2021 in der Lausitz. 

Line-Up

Dresden löst das Schweden-Quartett (für den Moment) auf und so ist aktuell offen, welche beiden Kontingentspieler den Sturm der Eislöwen noch verstärken werden. Die Verteidigung behält die Kronjuwelen und bekommt mit Pruden nur einen echten Neuzugang. Wer das Tor der Sachen hüten wird, dürfte klar sein. 

Schwendener (Vieregge

N. Mannes - Karlsson, Suvanto - Pruden, L. Mannes - Upplegger, Riedl (Belendir)

Bindels - Andres - Walther, Konti - L. Koziol - Saakyan, Kiedewicz - Konti - Hessler, Mrazek - Knobloch - Petersen (Drews, Postel, Hendreschke, Pischoff)

Pro & Contra

+ Schweden-Duo bleibt in der Verteidigung
+ Mannschaft ohne Qualitätsverlust verjüngt
+ Schwendener hält den Eislöwen die Treue

- Neilson ist keine 100%-Lösung
- Knackstedt bleibt unersetzt
- Was tun bei Schwendener-Ausfall?

Tiefer rein

In der sächsischen Landeshauptstadt warten die Anhänger vergebens auf den Knackstedt-Ersatz, diese Suche kann auch getrost aufgegeben werden. Die Dresdner haben entschieden, die Last auf mehrere Schulter aufzuteilen. So schicken sie für Kuhnekath, Knackstedt und Filin, zukünftig Bindels, Saakyan, Hessler und Koziol ins Rennen.

Die Eislöwen halten dem Ansatz "Perspektive vor Erfolg" die Treue und fuhren in der jüngeren Vergangenheit gut damit. Die Mannschaft erhält eine weitere Verjüngungskur. Das baut aber auch den Druck auf die zahlreichen jungen Ü24-Spieler auf, denn dieses Konzept erwartet ihre nächsten Leistungssprünge.

Mit David Suvanto und Simon Karlsson halten die Eislöwen ihre beiden Gamechanger an der Elbe und das ist und bleibt eines der besten Duos der gesamten Liga. In Kombination sammelten die Schweden 153 Scorerpunkte in den letzten beiden Spielzeiten und hoben den Begriff "Offensivverteidiger" in eine andere Liga.

Unter dem Strich

Das Sommergeschäft der Eislöwen erhält von uns ein Rating von 3,5/5. Dresden erlebte einen sehr ruhigen Sommer, veränderte die Mannschaft nur in kleinen Teilen und das ist völlig nachvollziehbar. Ein Schweden-Quartett wird es vermutlich nicht mehr geben, die beiden Stürmer fanden zuletzt nicht ihr bestes Spiel und so ist die Suche nach zwei neuen Konti selbstredend. Das junge Dresdner Team dürfte am Ende des Sommers ein Upgrade erhalten haben. Voraussetzung dafür: Coach Neilson fühlt sich wohl und Schwendener bleibt fit. Prognose: Direkte Playoffs!
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Erik Pannach