What´s up, Landshut?

Der EV Landshut ist angesiedelt an einem der, vielleicht sogar DEM, emotionalsten Standort in der DEL2. Die Niederbayern starten fast schon traditionell mit hohen Erwartungen in die neue Spielzeiten, diese wurden letztes Jahr nur bedingt erfüllt.

Vorschau

(Foto: IMAGO - HMB-Media)

Das Positive: neues Schmuckstück

Was war das für eine lange Durststrecke in der Saison 20/21, als der EV Landshut die ersten neun Spiele nacheinander in der Fremde austragen musste? Im Nachhinein hat sich diese Strapaze allerdings mehr als ausbezahlt. Ein Schmuckstück ist sie geworden, die Fanatec Arena oder sollen wir doch lieber „Eisstadion am Gutenbergweg“ schreiben? Beliebter ist Letzteres in den Fankreisen. Doch nicht nur die U18-WM oder der DEB mit einem Vorbereitungsspiel auf die Weltmeisterschaft fühlen sich wohl, vor allem Pfleger, McLellan & Co. zeigten ihre besten Auftritte (fast) ausnahmslos auf dem heimischen Eis. In der Heimtabelle der abgelaufenen Saison waren am Ende nur vier Teams besser.

Unwort des Jahres: Auswärtsspiel

Puh, solch eine Diskrepanz zwischen „zuhause hui – auswärts pfui“ haben wir sicherlich noch nicht so häufig gesehen, wie es bei den Niederbayern in dieser Saison der Fall war. Nur Regensburg und Bayreuth waren in fremden Gefilden schlechter als der „E-VAU-L“. DRITTLETZTER! What? Entweder ist der Bus dermaßen gut ausgestattet, dass die Spieler am liebsten gar nicht aussteigen wollten oder es hat sich jedes Mal wieder aufs Neues vom hinteren Teil des Gehirns bei jeder Auswärtsfahrt wieder nach vorne geschlichen. Aber gut, irgendwann denkt man zwangsläufig bei einer Fahrt von 634 Kilometer nach Krefeld dran, oder?

Der Rückblick: So la la.

Nicht Fisch, nicht Fleisch. So dürfte das Resümee der EVL-Verantwortlichen um Strippenzieher Ralf Hantschke gelautet haben. Zwar gab man sich nach dem – äußerst unglücklichen – Ausscheiden gegen den späteren Meister aus Ravensburg durchaus zufrieden. Kennt man allerdings das Umfeld und auch den Großteil der Gesellschafter am Gutenbergweg, dann dürfte schnell klar sein, dass man nicht überaus glücklich war. Vor allem die Diskrepanz zwischen den oben angesprochenen Heim- und Auswärtsspielen und insgesamt die fehlende Konstanz war vielen ein Dorn im Auge. Ebenso dürfte man auch an der ein oder anderen Stelle mit dem Personal nicht zufrieden gewesen sein.

Der Blick nach vorne: von wegen Sommerpause!

Jetzt steht in Landshut erstmal die „Landshuter Hochzeit“ an. Und wer das kennt, der weiß, dass es dort auch ein Schaulaufen vieler Eishockeycracks ist. Von Marco Sturm über Tom Kühnhackl bis Tobi Rieder. Deshalb wird es in diesem Jahr keine wirkliche Sommerpause beim EVL geben, das Landshuter Eishockey ist omnipräsent. Und das ist auch gut so. Denn nur so kann der, zuletzt so starke Zuschauerschnitt von knapp 3.000 Fans aufrechterhalten werden. Das Wichtigste aber nochmal deutlich gesagt, liebe Landshuter: Auch wenn der EVL wieder eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen sollte, so heißt dies nicht, dass man gleich wieder in die DEL aufsteigen wird. Träumen darf man. Aber mehr Realismus wäre an vielen Ecken und Enden vielleicht besser aufgehoben. Wobei, mit dem neuen Stadion … Schluss jetzt!

Das Team 23/24: (A)EV Landshut!

„Landshuter für Landshut“ ist so ein wenig die Marschroute, die man bei den Verantwortlichen des EVL gehen will. Anscheinend kommt man über den Umweg Augsburg dabei schneller ans Ziel. Mayenschein, Kharboutli oder jetzt Rogl zeigen eine spannende Sympathie beider Vereine. Eine gewisse Art von Symbiose. Kontingentstellentechnisch (was für ein Wort) scheint sich bei den Landshutern nicht viel zu ändern. Rogl bringt mehr Stabilität und Größe in die Defensive. Doch vor wem? Mit Sebastian Vogl war man nicht zufrieden am Gutenbergweg, weshalb man mit Luka Gracnar nachlegte. Wäre da nicht der Slowene wieder eine Möglichkeit für den Kasten? Es wird gemunkelt, dass man wieder mit Vogl als Starter in die Saison gehen möchte.

Die Zielsetzung: zurück in glorreiche Zeiten

Das Umfeld für neue glorreiche Zeiten hat der EV Landshut. Ohne Wenn und Aber! Jetzt heißt es endlich mal dieses auch auszuschöpfen. Nach außen dürfte die Zielsetzung wieder „Playoffteilnahme“ lauten, ohne den Umweg Pre-Playoffs. Doch was ist intern? Die treuen Anhänger des EVL träumen von den alten Zeiten als Köln, Berlin oder Mannheim stets zu Gast waren.
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Max Ostermaier