What's Up, Kaufbeuren?
“Hauptrunde HUI, Playoffs PFUI”. So kann man die Saison der Joker schnell zusammenfassen. Doch es war mehr los bei den Allgäuern. Von Daniel Fießinger bis hin zu noch vielen offenen Kaderplätzen. Mehr im ganzen Blog.

(Foto: IMAGO - Nordphoto)
Das Positive: Traumstart!
Was war das für ein geiler Saisonstart der Joker! Dominant, offensiv, frisch! Aus den ersten 20 Matches sprangen überragende 14 Siege heraus. Teils wurden die Gegner mit Kantersiegen aus den Eishallen geschossen. Am Ende der Hauptrunde sammelten die Allgäuer 29 Saisonsiege ein, was den dritten Tabellenrang bescherte und das Heimrecht in den Playoffs bedeutete.
Unwort des Jahres: Playoffs!
Wo wir auch gleich direkt beim Unwort des Jahres aus Sicht des ESVK gelandet wären: Playoffs. Klar konnte man feststellen, dass die Mannen um Kapitän Tyler Spurgeon ab der zweiten Saisonhälfte nicht mehr so dominant und durchschlagskräftig agierten, dennoch war die Vorfreude auf die Playoffs riesig. Doch was dann folgte war große Ernüchterung. Gegen die Rote Teufel aus Bad Nauheim war aber mal gar kein Kraut gewachsen, schlussendlich bedeutete der Sweep das frühe Saisonaus.
Der Rückblick: ungewisser Weg!
Mit einem nicht zufriedenstellenden Platz acht und dem Ausscheiden aus den Pre-Playoffs, dazu der Entlassung von Trainer Tray Tuomie, startete der ESVK in die abgelaufende Spielzeit. Man wusste also nicht so recht, wo die Reise hingehen würde bei den Jokern. Der neue finnische Trainer Marko Raita, der auf Anhieb direkt von der Liga zum „Trainer des Jahres“ gekürt wurde, formte eine ausgeglichene Mannschaft aus erfahrenen Akteuren, vor allem aber verstand er es die jungen Cracks einzubauen. In der U21-Föderspielerwertung überzeugten die Allgäuer vollends.
Der Blick nach vorne: richtiger Weg!
In den letzten zehn Jahren Zweitligazugehörigkeit standen die Joker siebenmal auf einem einstelligen Tabellenplatz. Zwar hört man aus dem Umfeld immer wieder ein paar Spannungen zwischen Mannschaft und Trainer, was allerdings nicht weiter verifiziert werden konnte. Auch deshalb kann man getrost sagen, dass der ESVK auf dem richtigen Weg ist. Klar, auf der einen Seite als Ausbildungsverein und starker Kooperationspartner von DEL-Meister München, aber auch als Anlaufstelle für starke Kontingentspieler wie Jacob Lagacé, Tyler Spurgeon oder John Lammers.
Das Team 23/24: gedämpfter Umbruch!
Ein starkes Statement war die frühe Verkündung der Vertragsverlängerung von Goalie Daniel Fießinger. Der 26-jährige Marktoberdorfer zeigte seine beste Spielzeit und überzeugte mit 91,7% Fangquote in der Hauptrunde. Klar, dass dies einige höherklassige Vereine anlockte. Dem nicht wiederstehen konnte Markus Schweiger, den es nach Frankfurt in die DEL zieht. Wichtiger Baustein: Jacob Lagacé konnte gehalten werden. Der Kanadier war mit 55 Punkten aus 46 Spielen Topscorer der Joker. Eines ist auf jeden Fall klar, wenn man die Kaderübersicht ansieht. Es sind noch einige Stellen offen. Babulis oder Pertuch könnten Back-Up werden. Wenn es gelingt Sebastian Gorcik mit einem deutschen Pass auszustatten, könnte mit einem weiteren starken Importspieler nachgelegt werden.
Die Zielsetzung: Raketenstart oder Tabellenkeller?
Gelingt wieder so ein Raketenstart oder zieht sich die rote Serie aus den Playoffs fort? Der Start in die Saison wird für die Mannschaft, den Trainer, die Fans und das ganze Umfeld in Kaufbeuren eminent wichtig sein. Sollte es wieder gelingen eine Serie zu starten, ist ein ähnlicher Verlauf und ein Platz im oberen Drittel drin. Sollte allerdings die Playoffleistung noch in den Köpfen stecken, so kann man sich auch von Beginn an unten einfinden. Es bleibt also spannend an der Wertach.
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Max Ostermaier