Community-Blog: Hat das noch Bedeutung?

Bei einer Weltmeisterschaft messen sich die Besten der Besten miteinander. Könnte man meinen. Aber warum dann bei der Weltmeisterschaft im Eishockey nicht? Es gibt verschiedene Gründe.

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Die Weltmeisterschaft ist erstmal gar nicht das wichtigste Turnier auf der Ebene der Nationalmannschaften. Die Olympischen Spiele sind deutlich wichtiger. Dies merkt man zum Beispiel an den Übertragungen. Während die Spiele der Nationalmannschaft bei Olympia im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen werden, wird die WM nur bei Nischensendern gezeigt. Das könnte zum einen daran liegen, dass die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre ausgespielt werden, während die Weltmeisterschaft jedes Jahr stattfindet. Und sind wir doch mal ehrlich: Ein Turnier, welches jedes Jahr gespielt wird, ist einfach nichts Besonderes.

Was den Olympischen Spielen aber noch mehr Bedeutung verleiht ist die Tatsache, dass die Stars aus der NHL mitspielen (vorausgesetzt Spielervereinigung und Besitzer einigen sich). Bei der Weltmeisterschaft haben Megastars Seltenheitswert. Dieses Jahr ist mit Mikko Rantanen (Finnland) wenigstens einer dabei. Dies ist aber auch nur dem Umstand geschuldet, dass Rantanens Colorado Avalanche bereits aus den NHL-Playoffs ausgeschieden sind. Das ist nämlich ein weiteres Problem. Die Weltmeisterschaft überschneidet sich mit den Playoffs der wichtigsten Eishockeyliga der Welt. Nun kann man natürlich fragen: Was ist denn mit den Spielern, deren Teams die Playoffs verpasst haben? Viele haben nach der sehr langen Hauptrunde einfach keine Lust mehr auf noch ein Turnier, andere müssen Verletzungen auskurieren und bei einigen Superstars sind schlicht und einfach die Versicherungskosten nicht bezahlbar. Manchmal kommt es auch vor, dass Spieler gerne zur Weltmeisterschaft würden, aber ihr Franchise eine Teilnahme aus unterschiedlichen untersagt. Ein Beispiel ist dieses Jahr Tim Stützle, der von den Ottawa Senators keine Freigabe bekam.

Eine lange Hauptrunde ist aber nicht nur ein Problem der NHL. Von den Spielern der Adler Mannheim beispielsweise erhielt Nationaltrainer Harold Kreis fast nur Absagen. Auch Top-Verteidiger Marcel Brandt (Straubing Tigers) verzichtet auf eine Teilnahme. Über die Gründe der einzelnen Spieler lässt sich natürlich nur spekulieren, aber die lange kräftezehrende Saison hat sicher eine Rolle gespielt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Weltmeisterschaft im Eishockey nicht denselben Stellenwert hat, wie in anderen Sportarten. Dass die NHL zuletzt immer wieder überlegte das eigene Format World Cup of Hockey wieder aufleben zu lassen, stärkt den Stellenwert des Turniers der IIHF sicher nicht.

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Daniel Kraus - Eisblog-Community
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