(Des)interesse - DEL All-Star Game

Ein letztes Mal durchatmen heißt es für die Spieler der NHL dieses Wochenende, denn Miami lädt zum NHL All-Star Game ein! Während sich also Draisaitl und sein Freunde am Wochenende in drei Show Games und der Skills Competition messen, kann der Rest der Liga nochmal die Füße hochlegen, bevor es an die letzten etwa 30 Saisonspiele geht.

Vorschau

Mein ganz persönliches Interesse am All-Star Game ist in etwa so gering wie die Chancen der Bietigheim Steelers auf den Klassenerhalt und dennoch würde ich ein All-Star Game in der DEL befürworten.

Ein DEL All-Star Game gab es bereits zwischen den Jahren 1998 und 2009. Dieses wurde 2010 aufgrund der Heim-WM ausgesetzt und anschließend nie wieder angerührt. Als Kind des 2001er Jahrgangs wäre ich in den späten 2000er Jahren definitiv Teil der Zielgruppe des All-Star Games gewesen. Wenn ich mir ein DEL All-Star Game im Stile der NHL vorstelle, muss ich sagen, Klein-Paul wäre ziemlich darauf abgegangen, den Spielern und Maskottchen (Berlin würde dann als Austragungsort nicht in Frage kommen) beim um die Wette laufen oder Schießen auf Zielscheiben zuzusehen.

Ich bin mir sicher, auch heute sind dort draußen noch genug Klein-Pauls, denen es ähnlich gehen würde. Die DEL könnte so ein perfektes Familienevent schaffen und gleichzeitig einige Kids für unseren Sport begeistern.

Realistisch gesehen wird man die großen Hallen der Republik mit einem All-Star Game nicht füllen können. Ich denke bei möglichen Locations auch weniger an Mannheim, Köln oder Berlin, sondern vielmehr an Standorte wie Hamburg oder Bayreuth, die schon länger keine Berührungspunkte mit Elite-Eishockey mehr hatten. Oder was spricht gegen Städte wie Leipzig oder Magdeburg, wo Eishockey vielleicht nicht die Nummer eins ist?

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt für etwas argumentiert habe, an dem ich selbst kaum Interesse habe. Jedenfalls danke ich der NHL, dass sie mir dieses Wochenende keinen Grund gibt, die halbe Nacht wach zu bleiben und so die anstehende Klausurenphase in den Hintergrund rücken zu lassen.
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Paul Modebach