Erster Adventsspieltag
Oftmals sind Comebacks an alte Wirkungsstätten für die Spieler etwas Besonderes, doch für Marco Pfleger war es nicht ganz so herzlich. Trotz seiner vielen Punkte für den EVL, haben die Fans nicht mehr viel für den ehemaligen Landshuter übrig. Für wen der Anhang des EVL wesentlich mehr übrig hatte, war das Puckkind aus der U9.
Beide Teams erspielten sich ihre Chancen. Auch wenn Selb couragiert auftrat, belohnten sich die Hausherren in der 14. Spielminute mit dem ersten Treffer des frühen Sonntagabends durch David Zucker. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels warf Carson McMilan die Scheibe Richtung Tor und traf Chad Bassen am Rücken, welcher die Scheibe für Jonas Langmann unhaltbar machte. Ding Dong: Ausgleich! Beide Goalies machten einen überragenden Eindruck am Sonntagabend, für mich war es das erste Mal, dass ich die Selber Lebensversicherung in Action sehen durfte. Kevin Carr ist so ein starker Rückhalt für die Selber Wölfe, er ist ein echter „Unterschiedsspieler“. Das Spiel kam trotz all der physischen Akzente bis weit in das zweite Drittel ohne eine einzige Strafminute aus, was für die Fairness in dieser Partie sprach. In der 33. Spielminute war es dann aber doch soweit und Landshut durfte ihr ausbaufähiges Powerplay präsentieren. Es kam, wie es kommen musste: Julian Kornelli sorgte für die erneute Landshuter Führung. Der neue Spielstand war noch nicht einmal durchgesagt schon klingelte es erneute und brachte die Fanatec Arena zum Feiern. Torschütze war Simon Seidl und damit ein Youngster, welcher uns bei der U20 WM hoffentlich auch zum Jubeln bringen wird. Im letzten Spielabschnitt durften die Wölfe aus Selb ihr Powerplay zum Besten geben, doch das Landshuter Defensivbollwerk ließ nichts zu. Alles in allem muss man aber das Verhalten beider Fanlager und Mannschaften loben. Es gab weder auf noch neben dem Eis Grund zur Aufregung, man möchte von einem familienfreundlichen Eishockeyspiel zum ersten Advent sprechen. In der 51. Spielminute hauchte Joel Hofmann den Wölfen und deren Anhängern nochmal Hoffnung ein, indem er sein Team auf ein Tor an die Hausherren heranbrachte. Auch wenn Selb zum Ende nochmal viel in die Offensive investierte und sich auch gute Chancen erspielte, blieb es bei der Ein-Tore-Führung der Niederbayern. Endergebnis: 3:2. Nach dem Spiel stellte sich einer der zwei überragenden Goalies meinen Fragen.
Jonas Langmann, wie würden Sie das heutige Spiel zusammenfassen?
Jonas Langmann: „Ich denke wir waren heute die dominante Mannschaft, welche viel Druck nach vorne gemacht hat. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, aber wie die Liga halt ist, wurde es hintenraus wieder sehr eng. Selb hat im letzten Drittel nochmal alles reingeworfen und wir haben ein paar unnötige Strafen genommen. Dadurch wurde es nochmal eng, aber am Ende zählen die drei gewonnen Punkte, über die ich sehr froh bin.“
Am Freitag geht es für Ihre Mannschaft gegen Dresden, welche zuletzt sehr stark sind. Was kann man von der Partie erwarten?
Jonas Langmann: „Dresden ist auf alle Fälle eine Topmannschaft! Der Kader ist sehr stark besetzt und das gilt auch für die Tiefe. Wir müssen ab der ersten Minute bereit sein, unser Spiel spielen und einfach Gas geben, dass wir die drei Punkte daheim behalten können.“
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Moritz Mühlbauer