Fünf Minuten wegen Meinung – NHL
Wir sind wieder eine Woche näher am heißbegehrten Stanley-Cup-Finale dran und die Teams in der National Hockey League fighten weiterhin mehr oder weniger um jeden Punkt. Manche Franchises scheinen unschlagbar und sind es nun doch, andere waren vor der Saison schon sicher in den Playoffs und müssen aktuell um jedes Pünktchen kämpfen und wiederrum andere haben den hundert Prozent richtigen Weg immer noch nicht gefunden. Diese Liga ist einfach unberechenbar.
(Foto: IMAGO - Imagn Images - Perry Nelson)
Unschlagbar! Doch nicht. Eigentlich wollte ich hier die nächste Lobeshymne auf die Winnipeg Jets absingen, allerdings mussten sie nun ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen. Schande! Schande! Schande! Das Team welches den Startrekord der NHL erst auf 14-1-0 verbesserte und ihn kurz darauf noch einmal anhob, hat nun verloren??? Dies auch noch auswärts, wo man noch ungeschlagen war. Vielleicht sollte in Manitoba nochmal am Konzept gefeilt werden, wenn man Hellebuyck nicht mal mehr auf die Bank setzen kann, ohne dass der andere Goalie „First-Star“ wird. Ebenfalls enttäuschend waren die Wirbelstürmer aus Carolina. In dieser Woche verlor das Franchise sogar zwei Mal, somit verdoppelte man seine Niederlagen schlagartig. Teams aus der Central Division scheinen die Hurricanes geknackt zu haben. Drei der vier Niederlagen, kamen von Teams aus dieser Division.
Specialteams ganz gewöhnlich. Okay mal Spaß bei Seite, was Carolina und Winnipeg hier in der Frühphase der Saison abziehen ist schon überragend. Von einem Stanley-Cup-Finalisten des letzten Jahres hat man diese Leistungen allerdings erwartet, bekommt sie aber wie im Vorjahr schon, nur selten zu sehen. Die Edmonton Oilers kämpfen aktuell darum, wieder zur Spitze in ihrer Division zu gehören. Nach wieder einmal einem schlechten Saisonstart, konnte man zuletzt drei Siege einfahren. Dabei gelang es McDavid alias McJesus auch noch seinen 1000. Scorerpunkt in der NHL zu erzielen – übrigens 235 Spiele später als Wayne Gretzky. Trotzdem läuft bei den Oilers noch nicht alles so gut, wie bei Usain Bolt, während seiner gesamten Karriere. Denn vor allem die Specialteams lassen knapp einen Monat (JA, einen Monat) vor Weihnachten zu wünschen übrig. Beim Powerplay steht man aktuell auf Platz 24 der Liga, hinter den San Jose Sharks. Bei allem Respekt, aber ich glaube man will in keiner Wertung hinter den Sharks stehen. Im Penaltykill sieht es nicht besser aus, da steht das Team aus Alberta auf dem letzten Platz mit grade einmal 62,8%. Die Spieler sagen allerdings sie brauchen noch etwas Zeit, um sich zu finden, nach so einer langen letzten Saison ist dies auch zu verstehen. Schaut man dann aber nach Florida, sieht man: Es geht auch von Anfang an.
Wie mit neuen Schuhen. Dieses Gefühl kennt jeder. Im Laden passen die Schuhe perfekt, zudem sehen sie noch zehn von zehn aus. Also werden sie sofort gekauft. Dann ist es auch egal, dass sie 16 Jahre ein anderer getragen hat. Dann wenn man sie zuhause zum ersten Mal anhat und damit ausgehen will, zeigen sie Altersflecken und geben einem Blasen. Es sitzt einfach noch nicht wirklich. So oder so ähnlich muss es den Nashville Predators gehen. Nachdem man im Sommer Namen wie Stamkos, Marchessault und Skjei verpflichten konnte, galten die Preds früh als Playoff-Kandidat. Allerdings sieht es nun ganz anders aus. Das Team steht auf dem letzten Platz in ihrer Division und hat mehr Punkte Rückstand auf die Jets als sie selbst holen konnten. Die neu erhofften Leistungsträger zünden noch nicht. Stamkos steht bei acht Punkten und Plus/Minus -12. Marchessault konnte bis heute noch nicht im Fünf-gegen-fünf treffen. Nashville muss sich so schnell wie möglich finden, um die hohen Anforderungen der Medien und auch von GM Barry Trotz noch möglich zu machen. Vielleicht auch wieder zu Kosten eines U2-Konzertes.
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Torben Reith