Fünf Minuten wegen Meinung – NHL

Die Zeit zwischen den Jahren und am Anfang eines neuen Jahres sollte eigentlich eine entspannte Zeit sein. „So ein Quatsch“, würden jetzt viele Sportler aus verschiedenen Sportarten sagen. Diese ein bis zwei Wochen sind nämlich geprägt von absolutem Spitzensport. Schaut man nach England sieht man wie sich die Dartselite die Pfeile um die Ohren schmeißt, hier in Deutschland (und Österreich) findet aktuell die Vierschanzentournee statt und mit der Two-Nights-Tour auch endlich etwas in der Richtung für die Frauen. In Kanada messen sich die besten Talente im Eishockeysport und mittendrin wurde auch noch ein Winter Classic in Chicago ausgetragen. Von wegen entspannt. 

Vorschau

(Foto: IMAGO - Imagn Images - Daniel Bartel)

Winter (nicht ganz so) Classic. Viele europäische NHL-Fans waren bestimmt verwundert als sie am ersten Tag des neuen Jahres zur Mittagszeit verkatert aufstanden und gesehen haben, dass das Winter Classic schon ausgetragen wurde. Zum ersten Mal fand eine solche Begegnung am letzten Tag des Jahres statt, anstelle des Ersten. Warum? Wahrscheinlich um uns Europäer weitestgehend davon auszuschließen, da viele während des Spiels eher mit dem Jahreswechsel beschäftigt waren. Ähnlich wie wir Europäer waren die Blackhawks bei diesem Spiel wohl mit etwas anderem beschäftigt. Wobei: Wirft man statt eines Pfeils auf die Scheibe, einen Blick auf die Tabelle, sieht man – nach etwas Längerem scrollen – die Blackhawks ganz unten stehen. Da ist es auch egal welche der vielen möglichen Tabellen man nimmt, konstant Letzter immerhin. Sollte man meinem, dass das Franchise wenigstens jungen Talenten die Chance bietet sich zu entwickelt. Ja sollte man, aber nicht beim Blick auf Lukas Reichel. Aktuell hat er eine geringere Eiszeit pro Spiel als in seiner ersten Saison. Auch wenn Reichel schon bei 34 Spielen steht, ist es schwer so zu überzeugen. 

Blues geben den Ton an. In der 16. Ausgabe des Winter Classic gaben die Blues den Ton an und konnten zum zweiten Mal gegen Chicago und zum dritten Mal insgesamt unter freiem Himmel gewinnen. Vielleicht sollte Doug Armstrong mal über ein dauerhafte Outdoor-Arena nachdenken. Cam Fowler hätte sicherlich nichts dagegen. Der Mann der ausgerechnet - muss man ja sagen – in seinem 1000. Spiel gleich doppelt traf und damit Karrieretor 98 und 99 erzielte. Für die Blackhawks blieb beim Winter Classic alles beim Alten. Dies war nämlich nicht nur die fünfte Niederlage in Folge, sondern auch die fünfte Niederlage außerhalb der Arenen. Da fällt einem auch nichts mehr groß ein, wenn es drinnen und draußen schon nicht läuft. Das Positive aus dem Spiel wird für Chicago sicherlich alles vor dem ersten Puckdrop gewesen sein. Die Spieler reisten nämlich mit ihren Sachen in der Bahn zum Spiel an. Zudem trugen sie Outfits, mit denen sie Ersthelfer aus ihrer Stadt ehrten. Es wirkte eher so, als wäre sie zu einem Freizeittreff unterwegs. Vielleicht dachten sie das auch.

Leiden des jungen Matthews. Vom Leiden in Chicago kommen wir nun zum Leiden des jungen Matthews. Der Mann, welcher die höchste Ehrung im Profisport innehatte (er durfte das NHL Cover zieren), ist zum zweiten Mal in dieser Saison verletzt. Eine Verletzung aus dem Trainingscamp scheint ihn immer noch zu plagen.  Der Leistung seines Teams scheint es aktuell noch keine Abbrüche zu geben, doch auf frühere oder längere Sicht, kannst du einen Matthews nicht ersetzen. Und keine Sorge: Vegas ich sehe, was ihr da macht, mit grade einmal neun Niederlagen – ritterlich. 
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Torben Reith