Nachruf: Tobi Eder

Nun ist es also öffentlich. Tobi Eder ist verstorben. Es ist ein Gefühl, das sich nur schwer beschreiben lässt. Einerseits ist man sprachlos, anderseits hat man so viel zu erzählen und sich von der Seele zu schreiben. Es geht ein toller Eishockeyspieler, aber vor allem ein phänomenaler Mensch. 

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(Foto: City-Press)

Es fällt mir schwer, diese Zeilen zu schreiben. Es ist der erste Nachruf, der öffentlich über meine Tastatur den Weg zu Eishockey-Deutschland findet. Doch es fühlt sich richtig an. Tobi Eder hat genau das verdient. Er hat verdient, dass jeder erfährt, welch toller Mensch er war. 

Unsere Wege kreuzten sich erstmals als Tobi bei den Schülern des EC Bad Tölz unterwegs war. Mit einem kleinen Nachwuchs-Fanclub begleiten wir die Junglöwen damals, wann immer wir mit unseren jugendlichen Jahren konnten. Samstagabend und Sonntagfrüh zum Double-Header bis nach Krefeld und abends zur Ersten nach Sonthofen. Tobi war meist Kapitän der Nachwuchs-Mannschaften. Ein hochtalentierter Junge, bei dem früh klar war, dass er seinen sportlichen Weg gehen wird. Neben dem sportlichen Talent war er aber auch einer der Jungs, die sich nach den Spielen persönlich für den Support bedankt haben. Einer der Jungs, die das Privileg, Eishockeyspielen zu dürfen, nicht für selbstverständlich nahmen. 

Tobi hatte das Herz am rechten Fleck. Nach dem Wechsel in die RB Akademie wurde der Kontakt weniger, nahm dann aber vor eineinhalb Jahren wieder Fahrt auf. 

„Hey Simon. Tobi Eder hier. Hoffe das ist noch deine aktuelle Nummer... Hast du was mit dem Spendenaufruf für Anian zu tun?“ 

Gemeint ist Anian Geratsdorfer. Torhüter des Bayernligisten TEV Miesbach, der aufgrund von zwei Herzinfarkten aus seinem gewohnten Leben gerissen wurde. Tobi und Anian sind beide Kinder des TEV Miesbach. Als die Spendenaktion „Gemeinsam für Anian“ online ging, hatte ich nur wenige Stunden später Tobis Nachricht auf dem Handy. Ich war als TEV-Geschäftsstellenleiter mitverantwortlich für die Spendenaktion und bin noch heute unfassbar dankbar für Tobis Einsatz. Tobi nahm Videos auf, nutzte seine Reichweite um möglichst viele Spenden zu sammeln. Tobi ging durch die Eisbären-Kabine und sammelte Spenden bei den Teamkollegen. Er versteigerte ein Eisbären-Trikot, ein DEB-Trikot und ließ sich ein Anian-Unterstützer-Shirt nach Berlin schicken. Er trug das Herz mit der #30 stets stolz auf der Brust. Der Einsatz für seine Mitmenschen wie Anian war etwas, was Tobi vom Rest abhebte. 

Tobi liebte den Sport. Liebte seine Heimat. Als der TEV ein Crowdfunding für einen neuen Nachwuchs-Kleinbus startete, war Tobi der erste Spender. DER ERSTE. 200€ wollte er spenden. Durch einen technischen Fehler kam die Spende doppelt an. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, kam die Antwort: „Dann sind es 400€. Tut euch ja nur gut“ und – und das bewegt mich am meisten, denn diese Nachricht kam bereits nach der Krebs-Diagnose: „(Ich habe) Ein Auge für die wichtigen Sachen im Leben entwickelt.“ 

Es ist genau das, diese Herzlichkeit, die wir von Tobi in Erinnerung behalten sollten. Ich bin enorm dankbar, ihn kennengelernt zu haben. Ein unfassbar wertvoller Mensch, der stets für seine Mitmenschen da war. Das Herz am richtigen Fleck. Auch wenn es jetzt nicht mehr schlägt. Lasst ihn uns genau so in Erinnerung behalten. 

Die gesamte Eisblog-Familie schickt neben unserem aufrichtigen Beileid auch viel Liebe und Kraft an Tobis Familie.
Danke für Alles, Tobi. Viel Spaß beim "Hackln" da oben! 
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Simon Rentel