Fünf Minuten wegen Meinung – NHL
Jeden Freitagmorgen nach dem Aufstehen, schaue ich auf mein mobiles Endgerät und checke die NHL-Ergebnisse von der zurückliegenden Nacht. Über die Woche versuche ich schon Themen für diesen Blog zu sammeln, doch meist ist diese Nacht nochmal etwas besonderer und verdient in vielerlei Hinsicht Erwähnung. Deswegen wird dann noch einmal alles umgeworfen.
(Foto: IMAGO - Imagn Images - Perry Nelson)
Die Nacht der Deutschen! Vergangene Nacht war eine erfolgreiche für deutsche Sportler. Denn nicht nur Alexander Zverev steht nach dem verletzungsbedingten Rückzug von Novak Djokovic im Finale der Australien Open, sondern auch die deutschen NHL-Profis konnten in Teilen überzeugen. Dabei stach mal wieder Leon Draisaitl heraus. Auch wenn er bis zum Ende spielen musste, obwohl die Canucks bestimmt lieber aufgegeben hätten, schnallte sich der Kölner seine Oilers wieder mal auf den Rücken und trug sie mit drei Punkten zur gelungenen Rache. McDavid gefällt das. Der musste nämlich zuschauen, da er am Wochenende im Spiel gegen Vancouver eine Drei-Spiele-Sperre erhielt. Ovechkin gefiel das. Denn ohne ihren Superstar konnten die Oilers auch nichts gegen das aktuelle Überteam aus Washington anrichten. In der Hauptstadt scheint sportlich aktuell alles zu passen. Naja, ihr kennt ja den Spruch: „Glück im Sport, Pech in der Politik.“ Die Leistung von Mo Seider soll hier aber nicht unter den Tisch gekehrt werden. Mit zwei Vorlagen und zwei Spielen in Folge mit über 27 (!) Minuten Eiszeit ist er mit ein Grund für den Aufschwung in der Stadt, die natürlich nach ihm benannt wurde.
Alles hat ein Ende … ich denke mal, ihr wisst, wie es weiter geht. Das gilt auch für TV-Serien. Dann ist aber immer die Frage, ob die Serie gut endet, sodass sie den Leuten positiv in Erinnerung bleibt oder so wie Game of Thrones. Und man muss nun versuchen, mit mehreren Spin-offs die verärgerten Fans wieder zu besänftigen. Jeder, der sagt, Staffel zwei von HotD hat den Plot nicht vorangetrieben und war zu langweilig, hat auch gesagt, dass die letzten Staffeln von GoT viel zu schnell gehen und keine Story mehr erzählen, also genießen Leute. Huch, kommen wir von Westeros wieder nach Nordamerika. Dort biegt aktuell eine Serie auf die Zielgrade ein, welche mit dem Namen „Sommerhaus der Canucks“ gut verfilmt werden könnte. Dass sich zwei Spieler so zerstreiten, dass ein Trade unumgänglich ist, ist schon ungewöhnlich. Zudem reden wir hier nicht von irgendjemandem, sondern von J.T. Miller, welcher letzte Saison noch +100 Punkte gemacht hat und mitverantwortlich für die überragende Saison seines Teams war. Der Trade zu den Rangers ist schon einmal geplatzt und die Showrunner haben uns mit dem großen Finale auf die Folter gespannt, mal sehen, ob nächste Woche J.T. immer noch im Westen Kanadas spielt oder ob wir noch eine weitere Staffel bekommen.
Tot geglaubte leben länger! Tot waren sie wahrscheinlich nie wirklich, denn mit so einem Team muss man immer rechnen. Sie agieren jetzt halt nicht mehr im obersten Regal, sondern müssen um jeden Punkt kämpfen. Zum Glück trägt man seine Heimspiele im MSG aus, der schon den ein oder anderen Boxkampf gesehen hat. Und wie es sich für einen guten Boxer gehört, haben sie auch ein absolutes Steckenpferd, auf das sie immer bauen können. Dieser steht bei ihnen eben im Tor und zeigt, warum er so viel verdient. Ein anderes schon tot geglaubtes Team kommt gerade richtig in Schwung. Noch ziemlich am Anfang der Saison schrieb ich darüber, dass es bei den Nashville Predators so ist wie mit neuen Schuhen. Es scheint, als wären die Blasen weg und man schluppt jetzt einfach in das Schuhwerk rein. Fünf Siege in Folge konnte man einfahren, nur das Überteam aus der US-Hauptstadt ist da besser. Vielleicht wurde ihnen wieder ein U2-Konzert verwehrt. Wenn ja, dann müssen sich die Teams im Westen in Acht nehmen, denn diese Predators sind lange noch nicht tot und die Jagdsaison hat gerade erst begonnen.
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Torben Reith