Neues aus dem Garten!
Donnerstag, Eishockeytag! Boom, direkt mit den ersten beiden Worten unbeliebt gemacht. Aber mehr dazu später. Ingolstadt gegen Bremerhaven, Saturn Arena – Topspiel!
(Foto: Bianca Krauß)
Irgendwie begann es auch einfach zu friedlich. Stadionsprecher Hannes begrüßte die rund 40 mitgereisten Fans, die sich auf die lange Reise machten, freundlichst – das Publikum stieg mit Applaus für die Pinguins-Fans mit ein. Gut so. Kurz darauf dann die Verlängerung von Breton (von der treue Eisis bereits seit Tagen wussten). Mal die journalistische Neutralität beiseite: Geile Arbeit, die Tim Regan da in Ingolstadt macht. Denn wenig später postete RinkRat, was wir auch auf unserem digitalen Notizzettel hatten: Auch Keating hat (wohl) verlängert. Weitere Verlängerungen von Leistungsträgern werden folgen – und das ist gut so, denn dieses Team macht richtig Spaß!
Während Bremerhaven in den ersten Minuten noch gut mithielt und durch Alex Friesen hätte in Führung gehen müssen, kam der ERC spätestens mit dem Ende des Stimmungs-Boykotts immer besser ins Spiel. „DONNERSTAGSSPIELE ABSCHAFFEN“ stand es die gesamte Partie über vor dem Schanzer-Block geschrieben. Ich halte mich mal kurz und sage: Mir persönlich hat das Donnerstags-Spiel großen Spaß gemacht – aber ehrlicherweise auch erst, als die Fans ihre „Arbeit“ aufnahmen. Mein Appell: Bitte einmal an einen großen, bevorzugt runden, Tisch setzen und Lösung ausarbeiten. Der Sport braucht die TV-Einnahmen, der Sport braucht aber auch den lautstarken Support. Reden ist immer eine gute Idee!
Es war mein erster Besuch in Ingolstadt 24/25. Erstes Drittel Pressekanzel, also „unterm Dach“ zwischen Lokal-Journalisten und Bremerhavener Videocoaches, zweites Drittel unten am Eis. Und HALLELUJAH: Dieses Tempo der Ingolstädter Offensive ist unfassbar. In den ersten 40 Minuten wirkte es, als würde den Schanzern kein Kraut gewachsen, doch eine lettische Pflanzenart namens „Gudlevskis“ fuhr ihre Wurzeln immer weiter aus und ließ den ERC verzweifeln. So blieb es beim 1:0, das Myles Powell 84 Sekunden vor Ende des ersten Drittels erzielte und im Pausengespräch mit einigen Eisis war erste Skepsis zu spüren. „Des verlier´ ma no“. Thema: Chancenverwertung.
Am Ende kam es tatsächlich so – zumindest vorerst. Man könnte fast denken, wir hätten eine fachkundige Community! Ein abgefälschter Schuss von Matthew Abt „gurkte“ sich ins Tor und nur 40 Sekunden später traf Ross Mauermann über den Rücken von Michael Garteig zur Bremerhavener Führung. Spiel gedreht, Verlauf komplett auf den Kopf gestellt und Kaugummi-Kau-Frequenz der Videocoaches neben mir deutlich reduziert.
Doch Ingolstadt hatte auch eine Gurke parat, diesmal mit dem Namen „Stachowiak“, eine polnisch-deutsche Anbau-Art. Über den Schlittschuh von Friesen glich der ERC-Stürmer aus und ehrlicherweise war das auch hochverdient. Insgesamt hat sich aber auch Bremerhaven durch ein starkes Schlussdrittel einen Punkt verdient.
So endete der Abend, wie er begann: Friedlich mit einer Punkteteilung. Schlussendlich mit dem besseren Ende für Bremerhaven – doch das ist an diesem geilen und hochklassigen Abend eigentlich nur eine Randnotiz. Mit dieser Klasse haben beide Teams das Potenzial, ganz weit zu kommen!
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Simon Rentel