Fünf Minuten wegen Meinung – NHL
Keine lange Einleitung zu viel passiert, sofort rein.
(Foto: IMAGO - Imagn Images - Timothy T. Ludwig)
Was eine Nacht. Ein wahrscheinlich vielverwendeter Satz in Las Vegas oder auf Malle trifft hier auf die komplette NHL zu. Heute in der Früh gab es in 14 Partien 88 (!) Treffer, das macht einen Toreschnitt von über sechs pro Spiel. Die Erkenntnisse dieses Abends waren klar: Die Oilers sind nun endlich das Team, welches sie große Teile der letzter Saison waren und was viele ihnen schon von Anfang an zugerechnet haben. Die Jets haben ihren Anfangsflow verloren, während hingegen die Golden Knights immer mehr in Fahrt kommen. Matvei Michkov wer? Scott Laughton ist nach Rocky endlich das nächste große Ding in Philly. Die Predators sind wie Knossi bei 7 vs. Wild beim Feuer machen: sie können etwas, und zwar gewinnen. Und die Canucks brauchen nur 19 Schüsse, um den amtierenden Meister vorzuführen. In dieser Nacht hat sich der Sport mal wieder von seiner besten Seite gezeigt.
Weichenstellung. Maßnahme, Entscheidung, durch die eine zukünftige Entwicklung vorherbestimmt wird. Soweit die Definition. Diese Weichen wurden in New York und Colorado für den weiteren Saisonverlauf gestellt. Bei den Rangers gab man diese Woche den Kapitän Jacob Trouba ab, um den Vertrag mit Ausnahmetorwart Igor Shesterkin zu verlängern. Damit erhoffen sich die Verantwortlichen wahrscheinlich die aktuelle Talfahrt zu stoppen, welche vor allem auf den Schultern der schwachen Defensive lastet. Der neue Vertrag bindet den wohl besten Schlussmann der Welt für acht Jahre an die Rangers und selbst wenn viele sagen, dass der Vertrag zu teuer sei, kann es nicht schlecht sein einen Mann wie Shesterkin für acht Jahre zwischen den Pfosten stehen zu haben. Damit haben die Rangers quasi stetig ein Wort um die Playoffs mitzureden. Weichenstellungen gab es auch in Denver. Die Avalanche tradeten ihre Nummer eins Alexander Georgiev nach San José und erhielten im Gegenzug Mackenzie Blackwood. Auf dem Papier ein guter Schachzug der noch schwächelnden Avs und vor allem schwachen Verteidigung, da Blackwood eine Fangquote von über 90 Prozent aufweist, obwohl er die meisten Spiele bei den Sharks gemacht hat. Georgiev hingegen war eher ein Grund für die schwächelnde Defensive anstatt sie wie Shesterkin noch zu verbessern. Jetzt sollte für beide Teams, welche eigentlich gesetzt in den Playoffs wären, aber wegen ihren schwachen Defensiven nicht in Fahrt sind, der Stein so langsam aber sich ins Rollen kommen.
Alle Jahre wieder... kommt das Christuskind … Ähnlich wie das Christuskind gibt es jedes Jahr Dinge, auf die einfach Verlass sind. Vor allem in der Weihnachtszeit, wenn wieder einmal die Nummer eins der Charts ein Weihnachtssong ist oder es im September Spekulatius in den Läden gibt und jeder plötzlich sagt: „eS gIbT jEtZt ScHoN sPeKuLaTiUs!“ Obwohl die jedes Jahr so früh in die Läden kommen. Und damit das es im Winter schon so früh dunkel wird fang ich erst gar nicht mit an. Naja. Widmen wir uns lieber wieder dem Sport, denn dort gibt es ein Team, welches sich Jahr für Jahr vor der Saison neue Hoffnungen auf die Playoffs macht, nur damit sie im Saisonverlauf der harten Realität – ähnlich wie Frodo in der Herr der Ringe – ins Auge sehen müssen. Die Buffalo Sabres halten einen Rekord, welchen man ungern haben will. Seit 13 Saisons ist das Team aus dem Bundesstaat New York ohne eine Playoff-Teilnahme und dieses Jahr sieht es so aus, als würde sich die 14 dazugesellen. Zwar sind es nur sechs Punkte auf einen Wildcard Platz, allerdings machen die letzten Spiele nicht grade Mut. Die letzten acht Spiele konnte man keine zwei Punkte einfahren. Auch der gut gestartete JJ Peterka steckt, wie das restliche Team, in einem Formtief. In elf Spielen gelangen ihm nur zwei Punkte. Für die Fans in Buffalo wäre eine Teilnahme an den Playoffs wahrscheinlich das Größte und dass die abgehen können, sieht man ja auch beim Football. Dafür muss ihr Team allerdings aus dem Formtief herauskommen.
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Torben Reith